Von der Klatsche gegen die Rhein-Neckar-Löwen hat sich Frisch Auf Göppingen wieder erholt. Die Göppinger siegen gegen den Bergischen HC mit 31:19 – und Torwart Rutschmann darf durchspielen.

Stuttgart - Drei Tage lang haben die Bundesliga-Handballer von Frisch Auf Göppingen mit dem dunklen Schatten des 14:25-Debakels bei den Rhein-Neckar Löwen leben müssen. Der ist verschwunden, am Samstagabend wurde er vom hellen Schein des dritten Siegs im dritten Heimspiel verdrängt. „Ich bin froh, dass die Mannschaft so reagiert hat“, sagte der Trainer Coach Magnus Andersson nach dem 31:19-Sieg gegen den Bergischen HC.

 

Ganz besonders erfreute Gesichter sahen die 4200 Zuschauer in der EWS-Arena bei Torhüter Bastian Rutschmann und Spielmacher Michael Kraus. Rutschmann hatte seine ganz persönliche Enttäuschung über die Leistung bei seinem Ex-Club Rhein-Neckar Löwen (nach 20 Minuten ausgewechselt) aus der Welt räumen dürfen und stand erstmals in dieser Saison das gesamte Spiel über zwischen den Pfosten. Für seinen Trainer war diese Entscheidung – wie meist bei der Wahl des Torhüters – „eine Bauchentscheidung“. Zudem stellte Andersson klar, dass Rutschmann sich keineswegs hinter dem 80-maligen slowenischen Nationalspieler Primoz Prost einordnen muss. „Wir haben keine Nummer eins, sondern zwei gute Torhüter.“

Rutschmann krönte seine solide Vorstellung mit einem gehaltenen Siebenmeter (53. Minute) von Alexander Oelze. Spielentscheidend war das nicht mehr, denn Frisch Auf führte da mit 27:17 – zu diesem Zeitpunkt hatte Michael Kraus bereits des Öfteren sein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. „Er hat ein gutes Spiel gemacht“, sagte Andersson. Der bald 32-Jährige verlieh in der zweiten Hälfte der Göppinger Offensive viel Tempo, wobei gegen zunehmend müder werdende Gäste häufig der freie Mann gefunden wurde. Davon profitierten immer wieder die beiden Außen Anton Halen und Marcel Schiller (je sieben Tore).

Am nächsten Samstag wartet HBW Balingen-Weilstetten

Es bedurfte indes einer Steigerung in der Abwehr nach der Pause, um Frisch Auf die spielerische Leichtigkeit einzuhauchen. In der 42. Minute (20:14) war das Spiel entschieden, auch weil der Bergische HC durch das Fehlen seines Linkshänders und fünffachen Torschützen Maximilian Hermann (dritte Zeitstrafe in der 40. Minute ) deutlich geschwächt wurde. So fiel bei Frisch Auf die kleine Saisonstartbilanz von Andersson gut aus: „Ich bin sehr zufrieden mit unseren Heimspielen. Das ist auch wichtig für unsere Zuschauer. Wir wollen es in der EWS-Arena jedem Gegner schwer machen.“ Bisher ist das gelungen.

Am nächsten Samstag geht es allerdings erst einmal in die Ferne, auch wenn die in diesem Fall relativ nah liegt: dann wartet das württembergische Derby beim HBW Balingen-Weilstetten. Und auch ohne das frühere Trainerduell Brack kontra Petkovic ist genug Feuer im Spiel, nachdem die Balinger am Sonntag beim SC Magdeburg unglücklich 27:28 verloren haben.