Die Deutsche Post will möglichst viele wiedergefundene Sendungen an Empfänger liefern, nachdem ein Zusteller rund 330 Briefe in Wäldern im Süden Baden-Württembergs entsorgt hat. Der Zusteller sei nicht mehr für das Unternehmen tätig.

Salem - Nachdem ein Zusteller rund 330 Briefe in Wäldern im Süden Baden-Württembergs entsorgt hat, will die Deutsche Post möglichst viele wiedergefundene Sendungen an Empfänger liefern. Briefe, bei denen die Adresse lesbar sei, wurden bereits mit einem Begleitschreiben zugestellt, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Freitag sagte. „Bei Briefen, bei denen nur die Absenderadresse lesbar ist, gehen die Sendungen an die Absender zurück.“

 

Post bedauere den Vorfall

Ist auch das nicht möglich, gelten die Briefe als unzustellbar und gehen zur Briefermittlungsstelle der Post nach Marburg. „Hier wird alles Mögliche unternommen, um die Sendungen auszuliefern“, sagte die Sprecherin weiter. So dürften Mitarbeiter dort zur Ermittlung von Absender oder Empfänger die Briefe öffnen - anders als andere Angestellte. Die Post bedauere den Vorfall bei Salem und nehme ihn sehr ernst.

Der Zusteller sei nicht mehr für das Unternehmen tätig. Er war aufgeflogen, weil Spaziergänger und Waldarbeiter in den vergangenen zwei Wochen Briefe in Wäldern bei Heiligenberg (Bodenseekreis), Denkingen und Sauldorf-Bichtlingen (beide Kreis Sigmaringen) gefunden hatten. Bisher ist nach Angaben der Polizei nur ein Teil der Post wieder aufgetaucht, die der Mann in den Bezirken Salem-Beuren und Heiligenberg (Bodenseekreis) hätte austragen sollen. Die Beamten ermitteln wegen Verletzung des Postgeheimnisses durch Unterdrückung von Briefsendungen.