Als vor drei Wochen 39 Leichen in einem Lkw bei London gefunden wurden, war deren Identität – sowie deren Herkunft – zunächst völlig unklar. Nun konnten die Angehörigen der Opfer informiert werden.

London - Drei Wochen nach dem Fund von 39 Leichen in einem Kühllastwagen nahe London sind alle Opfer identifiziert. Sämtliche Toten seien Vietnamesen, erklärte die vietnamesische Regierung am Donnerstag. Hanoi arbeite nun daran, die Opfer wieder in ihre Heimat zurückzubringen. 

 

Opfer wurden zunächst für Chinesen gehalten

Die Leichen waren am 23. Oktober in einem Lkw-Kühlcontainer entdeckt worden, der kurz zuvor per Fähre über den Ärmelkanal nach Großbritannien gekommen war. Die Polizei hatte die Toten zunächst für Chinesen gehalten, bis mehrere Familien in Vietnam berichteten, sie fürchteten, dass ihre Angehörigen unter den Opfern seien.

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Ein Sprecher der Polizei in der Grafschaft Essex bestätigte, ein Gerichtsmediziner habe die Toten inzwischen identifiziert. Die Familien der Opfer seien benachrichtigt worden. „Dies ist ein wichtiger Schritt in den Ermittlungen und ermöglicht es uns, mit unseren vietnamesischen Polizeikollegen zusammenzuarbeiten, um die Familien dieser Opfer zu unterstützen“, sagte Vize-Polizeichef Tim Smith.

Fahrer des Lkw wurde festgenommen

Im Zusammenhang mit dem Fall hatten die vietnamesischen Behörden elf Verdächtige festgenommen, die die Menschen illegal außer Landes gebracht haben sollen. In Großbritannien läuft ein Ermittlungsverfahren gegen den 25-jährigen Fahrer des Lastwagens wegen Totschlags, Geldwäsche und Beihilfe zur illegalen Einwanderung. Nach weiteren mutmaßlichen Komplizen wird gefahndet.