Durch den 3:1-Erfolg in der Porsche-Arena gegen Japan bleiben die Volleyballer in der Weltliga.

Stuttgart - Zwar wurde Patrick Steuerwald zum besten Spieler der Partie gewählt, beim 25-jährigen Zuspieler überwog dennoch nicht die Freude - sondern eher die Erleichterung: "Haben wir es also doch noch geschafft, unser Start war sehr schlecht", sagte der verschwitzte Steuerwald, atmetete tief durch und blickte von der Spielfeldmitte herüber zu seinen Mannschaftskollegen an der Trainerbank. Und bei ihnen war die Freude groß. Zurecht.

 

Die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft konnte am Donnerstagabend das Weltligaspiel gegen Japan in der Stuttgarter Porsche-Arena locker mit 3:1 (22:25, 25:21, 25:20, 25:20) gewinnen. Und durch diesen Erfolg vor rund 2000 dankbaren und begeisterungsfähigen Zuschauern ist dem DVV der Verbleib in der Weltliga im kommenden Jahr gesichert, der Abstieg wurde abgewendet.

Kromm mit drei Zählern in Folge

Die ersten Minuten der Partie waren ausgeglichen (8:8), dann allerdings zog Außenseiter Japan auf 11:16 davon. Beim deutschen Team von Bundestrainer Raul Lozano schwächelten die Annahme (Sebastian Schwarz) und der Angriff. Kurz darauf lag Deutschland schon klar mit 18:24 hinten, ehe der 2,12 Meter große Außenangreifer Robert Kromm gleich drei Mal punktete und verkürzen konnte (21:24) - dann allerdings holten sich die Japaner doch den ersten Durchgang.

Kromm aber nahm seine gute Form herüber in den zweiten Satz, das gesamte deutsche Team spielte fortan konzentrierter und sicherer. Und vom 8:7 an zogen die Männer um Libero Markus Steuerwald davon und ließen die Asiaten nie mehr an einem Auswärtssieg schnuppern. Die Steuerwald-Brüder Markus und Patrick und Robert Kromm spielten sehr gut, auch Diagonalangreifer Jochen Schöps und Marcus Böhme hatten einige starke Szenen.

Steuerwald überrascht die Japaner

Kurz vor Schluss schwappte die Laola durch die Ränge der Porsche-Arena und Patrick Steuerwald bekam gar eine ordentliche Portion Sonderapplaus: Nach einem rettenden Hechtsprung von Schöps musste er mehrere Meter hinter der eigenen Grundlinie den Ball mit dem Rücken zum Netz hoch in die Luft baggern - und der Ball plumpste auf die Netzkante und dann ins Feld der verdutzten Japaner.

"Ich bin froh, dass die Partie vorbei ist, dass wir sie gewonnen haben und dass wir weiter in der Weltgruppe bleiben", sagte der erschöpfte Routinier Stefan Hübner. Der 36-jährige Mittelblocker möchte nun von Bundestrainer Lozano eine kleine Belohnung für die letzte und bedeutungslose Weltligapartie gegen Japan am Freitagabend (19 Uhr, Porsche-Arena): "Ich hoffe, dass ich dann nicht viele Minuten spielen muss. Ich bin kaputt. Außerdem haben wir genügend andere gute Spieler dabei."

Die Gruppe B der Weltliga wird Deutschland auf dem dritten Platz beenden. Russland (29 Punkte) ist und bleibt Erster vor Bulgarien (21), Deutschland (12) und Schlusslicht Japan (4).