Präsentieren, lernen, Spaß haben. Zum vierten Mal gibt es ein Barcamp in Stuttgart - und das will das Gegenteil einer Konferenz sein.

Stuttgart  - Konferenz ist, wenn einer spricht und viele zuhören. Bei einem Barcamp ist das anders. Aber ein Barcamp ist auch keine Konferenz. Zum vierten Mal treffen sich am kommenden Wochenende (1. und 2. Oktober 2011) mehr als 250 Teilnehmer zum Barcamp Stuttgart. Sie reden über Trends und Werkzeuge im Internet, eigene Projekte oder Start Ups, bieten Workshops oder Diskussionen an. Das genaue Programm steht vorher nicht fest. Erst am Tag selbst verkünden die Barcamper, welche Themen sie anbieten. Und das Publikum entscheidet dann, welche Sessions - also Vorträge, Diskussionen, Workshops - es besuchen will. Gibt es ausreichend viele Interessenten, findet die Session statt. Und immer gilt das Prinzip: Es gibt keine Zuschauer, sondern nur Teilnehmer. Jeder kann eine 45-minütige Session anbieten. Muss es aber nicht.

 

Barcamps gibt es weltweit. Sie sind bewusstes Gegengewicht zu herkömmlichen Tagungen der IT-Branche. Auch in Stuttgart ist diese Un-Konferenz inzwischen etabliert. Nur drei Stunden hat es im vergangenen Jahr gedauert, bis jeweils über 200 Plätze für zwei Tage ausgebucht waren. Auch beim vierten Barcamp waren innerhalb weniger Tage alle Plätze vergeben. Damit möglichst viele mitmachen können, gibt es aber Wartelisten. Springt jemand ab, rücken andere nach. Die Teilnehmer kommen längst nicht nur aus der Region Stuttgart. "Auch aus Bayern, Essen oder Mainz reisen Besucher an", sagt Jan Theofel, Organisator des Barcamps Stuttgart.

Immer am Wochenende, immer kostenlos

Grundsätzlich findet so ein Barcamp am Wochenende statt - und kostet keinen Eintritt. Eine elitäre Veranstaltung will man eben nicht sein. Ganz im Gegenteil. Ein Barcamp steht jedem offen, der was zum Thema Internet, Social Media oder dem Umfeld zu sagen hat - oder auch nur zuhören will. Der vergleichsweise geringen Frauenquote versucht man übrigens auf die Sprünge zu helfen und animiert inzwischen weibliche Barcamper zur Teilnahme. Die Atmosphäre ist bewusst locker. Viele kennen sich von Facebook, Twitter oder Xing, manche treffen sich auf einem Barcamp zum ersten Mal außerhalb des Internets.

Wie schon die vergangenen Barcamps, ist auch das vierte im Literaturhaus Stuttgart untergekommen. Bis zu sieben Sessions können parallel stattfinden. "Wenn wir weiter wachsen, müssen wir uns nach einer anderen Location umsehen", sagt Theofel. Bisher fühlt man sich im Literaturhaus aber wohl, zumal die finanziellen Mittel begrenzt sind. Das Barcamp lebt von Sponsoren und Förderern, die einen freiwilligen Beitrag leisten.

Los geht es am Freitagabend mit einem Essen im Steigenberger Hotel Graf Zeppelin. Das eigentliche Barcamp beginnt dann am Samstag um 10 Uhr, vorher gibt's Frühstück für alle.

Stuttgarter Zeitung Online berichtet am Wochenende vor Ort. Über Twitter kann man das Barcamp unter #bcs4 verfolgen.