Jedes Jahr im Herbst werden zahlreiche Haushalte in Deutschland scharenweise von Marienkäfern heimgesucht. Warum das so ist und was Sie gegen Marienkäfer in der Wohnung tun können, erfahren Sie hier.

Im Oktober und November suchen Marienkäfer jedes Jahr aufs Neue ihr Winterquartier. Auf der Suche nach warmen Hohlräumen und Ritzen sammeln sich Marienkäfer dann oft in Gruppen, da sie von denselben Dingen angezogen werden (Aggregation). Das kann teilweise beträchtliche Ausmaße erreichen. So wurden zum Beispiel 1989 etwa 27 bis 78 Millionen Marienkäfer binnen weniger Tage durch günstige Winde von Dänemark an die Ostsee gespült und lösten damit eine der größten Marienkäfer-Plagen in Deutschland aus. Die für die Natur sogar recht nützlichen Käfer stellen zwar keine Gefahr für Mensch oder Natur dar, allerdings können sie in diesen Größenordnungen doch recht lästig werden. 1100 Marienkäfer konnten 1989 an markanten Plätzen der Ostsee pro Quadratmeter hochgerechnet werden.

 

Auch interessant: Was hilft gegen Schnecken - 16 Tipps & Tricks

Woher kommen plötzlich jedes Jahr die vielen Marienkäfer?

Marienkäfer-Plagen in dieser Dimension sind zwar eine Seltenheit, allerdings stieg zur Jahrtausendwende die Anzahl der eingeschleppten asiatischen Marienkäfer schlagartig an. 2002 wurden die Tiere, die sich zwei- bis dreimal so oft im Jahr vermehren wie die heimischen Marienkäfer und weniger Fressfeinde haben, zum ersten Mal in größerer Zahl in Westdeutschland gefunden. Heute handelt es sich bei den meisten Ansammlungen zum Großteil um den asiatischen Marienkäfer.

An den letzten warmen Tagen im Oktober und November sieht man Marienkäfer in größerer Zahl vermehrt an Hausfassaden, Geländern und Fensterrahmen. Angezogen von der hellen Farbe und/oder der warmen Oberfläche suchen hier Marienkäfer aus der Umgebung Schutz in Mauerritzen und anderen Hohlräumen. So kann es vorkommen, dass Hauswand oder Fensterrahmen plötzlich einer Marienkäfer-Invasion ausgesetzt sind.

Abgesehen davon, dass Marienkäfer in dieser Zeit als lästig empfunden werden, wenn sie bei ihrer Winterquartier-Suche in die Wohnung gelangen, sind die Tiere auch in Massen nicht wirklich problematisch. Sie fressen Schädlinge und sind auch sonst für den Menschen nicht schädlich.

Einzig im Weinbau können die Tiere zu einer ernsten Plage werden, da sie bei großem Vorkommen teilweise mitgeerntet werden und so auch den Geschmack des Weines beeinträchtigen.

Lese-Tipp: Was hilft gegen Katzen im Garten

4 Tipps gegen Marienkäfer in der Wohnung

Marienkäfer, die in die Wohnung gelangen, haben sich in der Regel verirrt, da die Tiere Schutz in dunklen Hohlräumen suchen. Ist zum Beispiel der Fensterrahmen von Marienkäfern übersät, lässt es sich bei der Nutzung des Fensters nicht vermeiden, dass die Marienkäfer auch in die Wohnung gelangen. Folgende Dinge können Sie bei Marienkäfern im Haus tun:

1. Einsammeln

Die tierfreundlichste Möglichkeit, sich den kleinen Krabblern zu entledigen, ist, sie einzusammeln und draußen wieder auszusetzen. Passende Plätze sind Laubhaufen oder an Mauern.

2. Fliegengitter

Der Fensterrahmen ist eines der häufigsten Verstecke von Marienkäfern, da sich hier oft mehr oder weniger große Spalten befinden. Ein Fliegengitter (Auf Amazon bestellen / ANZEIGE) schafft deshalb meist effektive Abhilfe.

3. Löcher verschließen

Generell sollten Sie Löcher in der Wohnung abdichten, wenn Sie Marienkäfer im Haus vorbeugen wollen. Verschließen Sie Löcher und Spalten mit einer entsprechenden Füllmasse wie Silikon oder Acryl. Das hält nicht nur Insekten fern, sondern wirkt sich auch positiv auf Ihre Heizkosten aus.

Lesen Sie auch: Richtig heizen - Die 12 effizientesten Tipps

4. Marienkäfer einsaugen

Wenn Marienkäfer einmal in der Wohnung sind, ist das Einsaugen die naheliegendste Möglichkeit, sich der kleinen Krabbler zu entledigen. Allerdings ist das Einsaugen zum einen nicht unbedingt tierfreundlich, wenn man bedenkt, dass Marienkäfer in der Natur doch recht nützlich sind und sie für den Menschen auch keine wirkliche Gefahr darstellen und zum anderen werden die Marienkäfer, welche die Reise durch den Staubsauger überlebt haben, mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder aus dem Gerät raus krabbeln.

Um die Marienkäfer-Plage in der Wohnung tierfreundlich und nachhaltig mit dem Staubsauger zu lösen, können Sie einen Nylonstrumpf am Gerät befestigen und anschließend die Marienkäfer einsaugen. So werden die Tiere beim Saugen im Nylonstrumpf gesammelt und können anschließend wieder im Freien ausgesetzt werden.