In der Bundesliga läuft es beim FC Schalke 04 nicht rund, zumindest im Pokal können die Königsblauen aber jubeln. Nach dem 4:1 beim SV Sandhausen steht der Club erstmals seit 2011 im Viertelfinale - und wahrt die Chance auf eine unkomplizierte Europapokal-Qualifikation.

Sandhausen - Als sich die Schalker Profis für ihren souveränen Pokal-Auftritt feiern ließen, war Markus Weinzierl längst verschwunden. Kurz vor dem Kabinengang nahm er noch einen schnellen Glückwunsch von DFB-Boss Reinhard Grindel entgegen, dann ging der Trainer in die Katakomben des Hardtwaldstadions. „Wir freuen uns natürlich über den klaren Sieg heute“, sagte Weinzierl später über den 4:1 (3:0)-Erfolg beim zuvor fünf Spiele unbesiegten Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen. Der Revierclub steht damit erstmals seit sechs Jahren im Viertelfinale des Wettbewerbs - damals hatte der S04 seine Saison später mit dem Pokal-Gewinn gekrönt.

 

Trotz eines in dieser Spielzeit ungewohnt souveränen Auftritts zeigte Weinzierl am Mittwochabend aber keine großen Emotionen. Mit einem Dreierpack innerhalb von acht Minuten sorgten Alessandro Schöpf (38. Minute), Winter-Neuzugang Daniel Caligiuri (43.) und Verteidiger Naldo (45.+1) noch vor der Halbzeit für die Entscheidung.

Harmlose Gastgeber

SVS-Angreifer Andrew Wooten (64.) gelang im erstmals mit 14 500 Zuschauern ausverkauften Hardtwaldstadion der zwischenzeitliche Anschlusstreffer. Gegen die ansonsten harmlosen Gastgeber sorgte der eingewechselte Jewgen Konopljanka (71.) wenig später für den Endstand. „Wir haben sie von Beginn an kontrolliert und sind hochverdient ins Viertelfinale eingezogen“, sagte Caligiuri. Sandhausens Denis Linsmayer urteilte: „Schalke hat enorme Qualität, das haben sie heute gezeigt. Wir können trotzdem stolz auf uns sein.“

Vier Tage nach dem 1:1 gegen den FC Bayern übernahm Schalke von Beginn an die Initiative. Die erste große Chance hatte Angreifer Guido Burgstaller. Nach einer Hereingabe von Schöpf parierte SVS-Keeper Marco Knaller stark, Caligiuri setzte den Nachschuss an den Pfosten (11.). Sandhausen, das in der Liga seit 368 Minuten ohne Gegentreffer ist, verschob kompakt und stand tief. Nach vorne kam das Team von Trainer Kenan Kocak jedoch kaum zu nennenwerten Aktionen.

Schalke fehlten Ideen

Schalke fehlten in dieser Phase Ideen und Tempo, weshalb das Spiel etwas verflachte. Der Bundesliga-Zwölfte versuchte, über lange Bälle und Flanken zu Chancen zu kommen. Aus einer solchen Situation entstand auch die Führung: Nach einer Flanke von Sead Kolasinac legte Burgstaller im Strafraum per Kopf quer auf Caligiuri. Dessen Kopfball konnte Knaller noch parieren, den Abpraller setzte Schöpf dann aber aus kurzer Distanz unter die Latte (38.).

Nur fünf Minuten später erhöhte der Revierclub auf 2:0. Nach einem starken Schnittstellen-Pass von Nabil Bentaleb vollendete Caligiuri mit einem Linksschuss (43.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit köpfte Naldo nach einer Schöpf-Ecke sogar zum 3:0 für Schalke ein und sorgte damit für die frühe Vorentscheidung (45.+1).

Nach der Pause kontrollierten die Gäste die Partie. Knaller bewahrte die Nordbadener gegen Burgstaller vor einem weiteren Gegentor (57.). Mit seiner ersten Chance gelang Sandhausen der Anschluss: Wooten traf nach einem Freistoß per Kopf (64.). Für die endgültige Entscheidung sorgte Konopljanka, der nach einer Ecke auf 4:1 erhöhte (71.).