Der SC Freiburg hat den Abstiegskampf in der Bundesliga noch spannender gemacht. Mit dem 4:1-Sieg in Frankfurt schoben sich die Breisgauer an Stuttgart vorbei auf Platz 16. Auch die Eintracht muss plötzlich wieder zittern.

Der SC Freiburg hat den Abstiegskampf in der Bundesliga noch spannender gemacht. Mit dem 4:1-Sieg in Frankfurt schoben sich die Breisgauer an Stuttgart vorbei auf Platz 16. Auch die Eintracht muss plötzlich wieder zittern.

 

Frankfurt/Main - Kaum Chancen, aber vier Tore und damit drei ganz wichtige Punkte: Der SC Freiburg hat sich im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga als Meister der Effizienz erwiesen. Gestützt auf die tollen Paraden von Torhüter Oliver Baumann gewannen die Badener am Sonntagabend mit 4:1 (1:0) bei Eintracht Frankfurt und schoben sich am VfB Stuttgart vorbei auf Relegationsplatz 16. Ein Fallrückzieher von Julian Schuster (34. Minute) sowie die Kontertore von Karim Guedé (54./90.+3) und Felix Klaus (70.) machten den ersten SC-Sieg am Main seit Oktober 2010 perfekt. Die Eintracht kam vor 45 400 Zuschauern nur noch zum Anschlusstreffer durch Joselu (59.), vergab reihenweise beste Chancen und verlor auch noch ihren Torjäger Alexander Meier mit Verdacht auf Adduktorenverletzung.

„Das ist eine deprimierende Niederlage, die uns in eine schwierige Situation bringt“, konstatierte Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen. Auch Sebastian Jung trauerte vergebenen Punkten nach: „Wir hätten uns heute absetzen können. Das ist nicht gelungen. Jetzt sind wir wieder mittendrin.“

Die zuletzt sechsmal sieglosen Breisgauer waren dagegen glücklich. „Das war nicht abzusehen, dass das hier so ausgeht. In der zweiten Halbzeit waren wir viel, viel besser. Da haben wir es uns verdient, die Tore zu machen. Das tut gut“, kommentierte Keeper Baumann.

Nach der Kritik an der angeblich zu vorsichtigen Spielweise beim 1:1 in Hamburg setzte Eintracht-Coach Armin Veh gegen Freiburg voll auf Offensive. Joselu und überraschend auch Takashi Inui rückten neu ins Team. Vor allem die Hereinnahme des quirligen Japaners erwies sich als guter Griff. Nach einer Balleroberung von Meier im Mittelfeld setzte Inui blitzschnell Stefan Aigner in Szene. Doch den Schuss des 26-Jährigen nach gerade einmal 55 Sekunden schlug Matthias Ginter vor der Linie weg und verhinderte einen frühen Rückstand.

Von Freiburg war zunächst nichts zu sehen

Die Eintracht blieb am Drücker und setzte nach. In der 10. Minute rettete SC-Torhüter Oliver Baumann gegen Pirmin Schwegler, der Ex- Freiburger Johannes Flum setzte den Nachschuss knapp am Kasten der Gäste vorbei. Kapitän Schwegler zeigte trotz Nasenbeinbruchs und Rippenfraktur vollen Einsatz. Eine Spezialmaske im Gesicht und eine Silikonbandage über den Rippen schützen beide Bereiche.

Von den Breisgauern war zunächst nichts zu sehen. Die Mannschaft von Christian Streich hinterließ eine halbe Stunde lang nicht den Eindruck, als habe sie den Ernst der Lage tatsächlich erkannt. Nur Glück und das Unvermögen der Frankfurter Schützen verhinderten Flurschaden für den Tabellen-Vorletzten. In der 30. Minute entpuppte sich Aigner erneut als Chancentod der Eintracht, als er den Ball alleine vor Baumann nicht am Gäste-Schlussmann vorbeibrachte.

Entschlossenheit im Abschluss demonstrierte dafür auf der Gegenseite Schuster, der gleich die erste Möglichkeit der Freiburger eiskalt nutzte und sein Team gegen eine tatenlos zusehende Eintracht-Abwehr per Fallrückzieher in Führung brachte. Das 0:1 war ein echter Wirkungstreffer für die Hessen, die zunächst den Faden verloren.

Mit der Verletzung von Meier mussten die Gastgeber sieben Minuten nach Wiederbeginn den nächsten Schock verkraften. Der beste Frankfurter Torschütze räumte angeschlagen seinen Platz für Vaclav Kadlec. Der Wechsel war kaum vollzogen, da fuhren die Breisgauer einen schulmäßigen Konter. Admir Mehmedi passte steil auf Guede, der Eintracht-Torwart Kevin Trapp aussteigen ließ und zum 0:2 vollendete.

Doch Joselu brachte die Veh-Elf in die Partie zurück, als er den bis dahin unüberwindbaren Baumann im Nachsetzen per Kopf düpierte. Doch mitten hinein in die plötzlich aufkeimende Aufbruchstimmung bei den Hausherren platzte der nächste Konter der Freiburger, den Klaus mit präzisem Schuss zum 1:3 abschloss.