Mit einem spektalulären 4:3-Sieg gegen Bremen hat sich Borussia Dortmund den dritten Tabellenplatz gesichert und ist somit in der Champions League. Hoffenheim muss in die Champions-League-Qualifikation.

Dortmund - Borussia Dortmund hat am Ende einer schwierigen Bundesliga-Saison das wichtigste Ziel erreicht und eine gelungene Generalprobe für das DFB-Pokalfinale gefeiert. Begleitet von anhaltenden Spekulationen über die Zukunft von Trainer Thomas Tuchel verteidigte der Revierclub mit einem spektakulären 4:3 (2:1) über Werder Bremen den dritten Tabellenplatz. Damit qualifizierte sich der BVB auf direktem Weg für die Champions League. Vor 81 360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park sorgten Marco Reus (32./75. Foulelfmeter) und Pierre-Emerick Aubameyang (42./89. Foulelfmeter) für das Dortmunder Happy End.

 

Doch die Partie machte den Dortmundern nur bedingt Mut für den Pokal-Showdown am kommenden Samstag gegen Frankfurt. In einem mitreißenden Spiel boten die Bremer lange Zeit erbitterte Gegenwehr und waren nach Treffern von Zlatko Junuzvic (7.), Fin Bartels (46.) und Max Kruse (68.) einem Sieg nahe.

Ohne die beiden Außenverteidiger Marcel Schmelzer, der sich beim Aufwärmen verletzte, und Lukasz Piszczek (Leistenenprobleme) erwischte die Borussia einen Fehlstart. Die vermeintliche und vom Dortmunder Publikum gefeierte Rettungstat von BVB-Torhüter Roman Bürki in höchster Not gegen Junuzovic entpuppte sich im Nachhinein als vergeblich. Mit Hilfe der Torlinientechnik entschied das Gespann um Schiedsrichter Günter Perl nach kurzer Verzögerung auf Tor.

Auf die frühe Führung der Bremer reagierte der BVB mit wütenden Angriffen. Doch die Chancen auf den schnellen Ausgleich wurden zunächst leichtfertig vergeben. Aubameyang (10.) köpfte freistehend neben das Tor, vier Minuten später traf Reus aus kurzer Distanz den Pfosten. Ein Kopfball von Matthias Ginter (25.) nach Ecke von Ousmane Dembélé verfehlte das Werder-Tor nur knapp.

Reus und Aubameyang nutzten Foulelfmeter zum verdienten Sieg

Doch dem immensen Druck war die als wenig sattelfest bekannte Bremer Abwehr auf Dauer nicht gewachsen. Nach Zuspiel von Shinji Kagawa war Reus zur Stelle und sorgte mit seinem sechsten Saisontor für das 1:1.

Dieser Treffer war der Auftakt zu sehenswerten Minuten. Bis zur Pause bekamen die Zuschauer reichlich Torraumszenen zu sehen. Zunächst war BVB-Torhüter Bürki bei einem Schuss von Junuzovic (33.) zur Stelle, auf der anderen Seite klärte Werder-Keeper Felix Wiedwald gegen Reus (33.) und Kagawa (38.). Drei Minuten vor der Halbzeit belohnte sich der BVB doch noch für seinen Powerfußball. Mit einem sehenswerten Volleyschuss aus der Drehung erzielte Aubameyang seinen 30. Saisontreffer.

Doch nur 41 Sekunden nach Wiederanpfiff schlugen die Bremer eiskalt zurück. Einen schulmäßigen Konter, den Max Kruse mit einem feinen Solo und schöner Vorarbeit veredelte, schloss Bartels aus kurzer Distanz erfolgreich ab.

Damit stand die Borussia erneut unter Druck. Angetrieben vom starken Kagawa suchte sie ihr Glück in der Offensive, wurde aber erneut ausgekontert. Kruse brachte Werder mit seinem 15. Saisontreffer erneut in Führung. Gleichwohl gelang den Dortmunder ein neuerliches Comeback. Reus und Aubameyang nutzten Foulelfmeter zum verdienten Sieg.

Augsburg bleibt erstklassig, Hoffenheim muss in CL-Quali

Der FC Augsburg spielt ein weiteres Jahr erstklassig - 1899 Hoffenheim hat die direkte Qualifikation für die Champions League verpasst. Den bayerischen Schwaben genügte nach einem starken Schlussspurt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga am Samstag ein 0:0 in Sinsheim, um nicht auf Relegationsrang 16 abzurutschen. Die zu Hause in dieser Saison ungeschlagenen Hoffenheimer kamen nach einer enttäuschenden Vorstellung vor 30 150 Zuschauern nicht über den Punktgewinn hinaus.

Die Kraichgauer hofften zudem vergeblich auf einen Ausrutscher von Rivale Borussia Dortmund, der mit einem 4:3 gegen Bremen als Dritter das direkte Ticket für die Königsklasse löste.

Die Gäste aus Augsburg waren durch das eigene Ergebnis nicht mehr auf Schützenhilfe im Abstiegsduell zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg angewiesen und belohnten sich für starke letzte Wochen mit Punktgewinnen gegen den HSV, Dortmund und Gladbach.

Trotz seiner Beteuerungen, nicht auf ein Wettschießen mit dem BVB spekulieren zu wollen, stellte Trainer Julian Nagelsmann zu Beginn vier Stürmer auf und brachte neben dem für den Confederations Cup nominierten Sandro Wagner auch Mark Uth, Andrej Kramaric und Adam Szalai in seiner ersten Elf. Wagner hatte auch gleich die erste Schussgelegenheit (2.), den Aufsetzer konnte FCA-Keeper Andreas Luthe aber zur Ecke entschärfen.

Hoffenheim ohne Glück und Geschick

So wirklich funktionieren wollte das System von Nagelsmann mit jeder Menge Sturmpower aber nicht. Zu behäbig und ideenlos trat die TSG auf, zu viele Fehler passierten ihr im Spiel nach vorne.

Die couragiert auftretenden Augsburger, bei denen Trainer Manuel Baum auf das zuletzt im Abstiegskampf erfolgreiche Personal setzte, konnten nach vorne immer wieder Nadelstiche setzen und die Hoffenheimer Offensive um Wagner und Top-Scorer Kramaric in der ersten Halbzeit gut kontrollieren. Große Torraumszenen erspielten sich in den ersten 45 Minuten aber auch die Schwaben nicht. Für Hoffenheim scheiterte der als Rechtsaußen aufgestellte Stürmer Uth mit einem Schüsschen an Luthe (38.).

Nach der Pause setzten Wagner (47.) auf Seiten der Hausherren und der Ex-Hoffenheimer Jonathan Schmid (49.) für die Augsburger erste Warnschüsse, bevor die Nagelsmann-Elf das Tempo erhöhte und sich auch bessere Chancen herausspielte. Zunächst landete ein Schuss von Kramaric (69.) am Innenpfosten, nur wenige Momente später scheiterte der eingewechselte Nadiem Amiri zunächst am starken Luthe und dann aus der Distanz auch am Außenpfosten.

Großer Jubel brandete in der Arena auf, als der zwischenzeitliche 3:2-Führungstreffer der Bremer in Dortmund verkündet wurde. Zu diesem Zeitpunkt hätte 1899 das 0:0 zum dritten Platz genügt, doch die Elf aus dem Kraichgau spielte angetrieben vom wild anfeuernden Nagelsmann weiter auf Sieg. Aber nachdem erst lange die richtige Ideen fehlten, ging den Hoffenheimern am Ende auch das Glück aus.