Er soll in eine Wohnung in Backnang eingedrungen sein, die Wände mit Hakenkreuzen beschmiert und den Herd angeschaltet haben: Die Polizei hat einen mutmaßlichen Brandstifter geschnappt. Es gibt erste Erkenntnisse zum möglichen Motiv des Mannes.

Leserredaktion : Kathrin Zinser (zin)

Backnang - Wegen des dringenden Tatverdachts auf versuchte schwere Brandstiftung sitzt ein 45-jähriger Mann derzeit in Untersuchungshaft. Wie die Polizei mitteilt, soll der Inhaftierte zwischen dem Nachmittag des 17. und dem Vormittag des 18. Januar in Backnang in eine Wohnung eines Mehrfamilienhauses eingebrochen sein, nachdem er die Balkontür aufgebrochen hatte.

 

Der zunächst unbekannte Täter besprühte Wände sowohl im Innen- als auch im Außenbereich des Hauses mit Farbe. Diese Farbschmierereien beinhalteten laut der Polizei Beleidigungen und Hakenkreuze. Ferner wurden Einrichtungsgegenstände mutwillig zerkratzt und Polster aufgeschlitzt. Der Täter nahm die installierten Feuermelder außer Betrieb und schaltete die Herdplatten in der Küche ein, wodurch aber keine Gegenstände in Brand gerieten.

Bereits zwei weitere Strafverfahren

Nach den ersten kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergab sich gegen einen 45-Jährigen aus dem Hohenlohekreis ein Tatverdacht. Da gegen ihn zwei weitere Strafverfahren in mittelbarem Zusammenhang mit dem geschädigten Wohnungsinhaber bestanden, bei denen es laut einem Sprecher um Sachbeschädigung sowie ein Eigentumsdelikt ging, erwirkte die Staatsanwaltschaft Stuttgart einen Durchsuchungsbeschluss.

Daraufhin durchsuchten Polizisten am Mittwoch die Wohnung des mutmaßlichen Täters und fanden dabei Gegenstände, die den 45-Jährigen dringend tatverdächtig erscheinen lassen. Deshalb wurde der Mann noch am selben Tag beim Amtsgericht Stuttgart einem Haftrichter vorgeführt und kam wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung in Untersuchungshaft. „Nach bisherigen Ermittlungsergebnissen ist es eine Beziehungstat ohne politischen Hintergrund“, so ein Sprecher.