Wahre Wortkünstler zeigen beim Open Air Poetry Slam am 19. Juli, was sie mit Sprache alles anstellen. Zum ersten Mal ist die Veranstaltung im Gazi-Stadion auf der Waldau: Eine große Bühne für die Größen der Szene.

Degerloch - Von leise bis laut, humorig bis melancholisch, langsam bis gerappt: Bei einem Poetry Slam sind viele Arten des Umgangs mit dem gesprochenen Wort vertreten. Doch unterhaltsam ist die moderne Form des Dichterwettstreits allemal. Am Sonntag, 19. Juli, findet das fünfte Stuttgarter Open Air Poetry Slam Festival zum ersten Mal im Gazi-Stadion auf der Waldau statt.

 

Auf der Bühne bei dem nach Veranstalterangaben größten Poetry Slam Süddeutschlands stehen dann unter anderem die aktuellen deutschen Slam-Meister Lars Ruppel und Dalibor. Lars Ruppel aus Berlin hat im vergangenen Jahr das Einzelfinale bei den 18. Deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften für sich entschieden. In Dresden hatte der wortgewandte Poet mit seinen Gedichten „Heidewitzka“ und „Alter Schwede“ die Jury überzeugt. Seine entspannte Vortragsweise, geschliffene Aussprache und nachgerade saukomischen Pointen haben ihm aber noch einige weitere Titel in der Slam-Szene eingebracht.

Die Szenengrößen treten auf

Der Rapper und Performance-Poet Dalibor aus Frankfurt hat in Dresden zusammen mit Dominique Macri den Titel als bestes Team gewonnen. Bei seinen Auftritten setzt er nicht nur seine Sprache, sondern auch seinen Körper gezielt ein.

Neben den beiden amtierenden Meistern treten im Gazi-Stadtion Max Kennel, Paul Weigel, Tobias Gralke, Philipp Sharri, Nektarios Vlachopoulos, Svenja Gräfen und Felix Lobrecht auf. In gewohnter Poetry-Slam-Manier entscheidet am Ende das Publikum darüber, wer seiner Ansicht nach am wortgewaltigsten war. Passend zur Örtlichkeit geschieht das im Gazi-Stadion mittels Fangesängen.

Nervöser Moderator

Und auch der Preis für den Sieger ist der eigentlichen Bestimmung der Wettkampfarena geschuldet: „Wir haben ein Paket mit diversen Fußballsachen zusammengestellt, zum Beispiel ein Trikot und einen Meisterschaftsstiefel“, sagt der Veranstalter Thomas Geyer. Er wird zusammen mit dem Ludwigsburger Slampoeten Hanz den Abend moderieren und rechnet mit 2000 Zuschauern. „Ich bin tatsächlich sehr nervös“, sagt Geyer denn auch.

Immerhin war ursprünglich ein viel kleinerer Veranstaltungsort angedacht: „Wir hatten eigentlich darüber gesprochen, den Slam im Schräglage-Biergarten beim Gazi-Stadion zu machen“, erzählt Geyer, der die Slams bislang zunächst im ehemaligen Rocker 33 und dann im Zollamt ausgerichtet hat. Er ist aber zuversichtlich, dass sich auch das Stadion am kommenden Wochenende mit genügend Anhängern der Wortakrobatik füllen wird.

Tickets im Vorverkauf

Tickets für das fünfte Stuttgarter Open Air Poetry Slam Festival am Sonntag, 19. Juli, gibt es im Vorverkauf für reguläre 19 und ermäßigte 15 Euro im Saturn Ticketshop (Königsbau Passagen), im Fluxus (Calwer Passage) bei Là Pour Là sowie bei superjuju und im Second Hand Obscür, Hirschstraße 24. An der Abendkasse ist der Eintritt jeweils zwei Euro teurer. Der Einlass beginnt um 19 Uhr, der Slam startet um 20 Uhr.