Als im Oktober 1981 ein Telegramm bei mir eintraf mit der überraschenden Nachricht, dass ich Preisträgerin sei, war ich 23 Jahre alt und hatte keine Ahnung, was das für eine große Sache war. Ich wurde für einen Artikel in der StZ über einen Generationenunterschied unter Geschwistern ausgezeichnet, hatte aber in der Zwischenzeit in der Sportredaktion der FAZ angefangen. Die Folgen: Die renommierten Kollegen aus der Politik machten einen Inspektionsbesuch beim Sport. Und die Sportkollegen bemühten sich, mich zu lehren, dass sich der wahre Journalismus nicht in der großen Geschichte, sondern im Abfassen von soliden Kurzmeldungen erweist. Ich habe immer bedauert, dass man den Theodor-Wolff-Preis nur einmal im Leben gewinnen darf – ich hätte gerne noch einmal mitgemacht. Aber auch so fühle ich mich bis heute ausgezeichnet: Im Juli 2012 erschien mein erster Roman „Schlagmann“ bei Klett-Cotta. Jetzt verleiht er meiner offiziellen Kurzbiografie im Klappentext besonderen Glanz.