Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Reinheitsgebot für das Bier als deutsche Erfolgsgeschichte bezeichnet. Zudem betonte Merkel, dass Hersteller von deutschem Bier vom transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) profitieren könne.

Ingolstadt - Gleichzeitig appellierte die Bundeskanzlerim beim Festakt zum 500-jährigen Bestehen des ältesten Lebensmittelgesetzes der Welt am Freitag in Ingolstadt an die Gegner des Freihandelsabkommens TTIP, über die Chancen für deutsches Bier in einem freien Handel nachzudenken. Gerade mittelständische Brauereien könnten ihre Marktchancen dadurch verbessern.

 

In ihrer launigen Rede zitierte sie den Begründer der Reformation, Martin Luther: „Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken.“ Zuvor hatte die Kanzlerin bereits einen Schluck Weißbier zu sich genommen - alkoholfreies, wie Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) verriet. Viel Beifall bekam Merkel, als sie dem Zitat des Reichskanzlers Otto von Bismarck „Es ist ein Grundbedürfnis, beim Bier schlecht über die Regierung zu reden“ ihre eigenen Worte hinzufügte: „außer wenn es um die bayerische Staatsregierung geht“.

Bier als Lebensgefühl

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte, das Jubiläum berühre die Seele unseres Landes. „Bier ist ein Lebensgefühl, das gepflegt und gefeiert werden muss.“ Und in Anspielung auf das derzeit komplizierte Verhältnis der bayerischen Staatsregierung zur Bundesregierung in Berlin meinte Aigner an die Adresse Merkels: „Der Bayer ist im Grunde seines Herzens sehr gleichmütig.“

Das Reinheitsgebot von 1516 gilt als weltweit ältestes bis heute gültiges Lebensmittelgesetz. Es wurde von Herzog Wilhelm IV. von Bayern verfügt. Nach der Bestimmung dürfen nur Wasser, Hopfen und Malz ins Bier. Zur Gärung wird Hefe zugesetzt.