Im Frühjahr sind Leichenteile eines Mannes im Rhein gefunden worden. Das Opfer wurde Ermittlern zufolge zuvor erschossen. Im Strafprozess gegen den mutmaßlichen Todesschützen könnte nun das Urteil fallen.
Der Strafprozess um die Tötung eines 38-Jährigen in einer Unterkunft für Asylsuchende im Südwesten Baden-Württembergs könnte bereits am Montag (ab 9.00 Uhr) enden. Wie ein Sprecher des Landgerichts Waldshut-Tiengen sagte, werden die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung des 58 Jahre alten Angeklagten erwartet. Danach sei eine Urteilsverkündung möglich.
Der Prozess läuft seit Mitte Oktober. Die Anklage wirft dem mutmaßlichen Todesschützen - einem Deutschen - Totschlag und unerlaubten Waffenbesitz vor. Es gab bereits eine sogenannte Verständigung zwischen den Verfahrensbeteiligten, wie der Sprecher bestätigt hatte. Das Strafmaß für den Angeklagten werde nicht über sieben Jahren Haft liegen, falls es einen Schuldspruch gebe.
Leichenteile in den Rhein geworfen
Der Beschuldigte hatte vor Gericht eingeräumt, zweimal auf den Mann geschossen zu haben. Der 58-Jährige soll laut Anklage die Leiche des Opfers Ende Dezember in einen Wald gebracht haben. Tage später habe er den Toten in einem Schrebergarten mit einer Machete in sechs Teile zerlegt, diese in Maschendraht gewickelt und an unterschiedlichen Stellen in den Rhein geworfen. Taucher machten im April einen grausigen Fund - sie fanden die Leichenteile bei Breisach im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald.