Die Gebote kennen bisher kein Ende. Telekom, Vodafone & Co. nähern sich bei der Ersteigerung der neuen Mobilfunkfrequenzen der 6-Milliarden-Marke. Das könnte Folgen für den Netzausbau haben.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Mainz - Die Auktion der 5G-Mobilfunkfrequenzen kommt die Telekommunikationsbranche immer teurer zu stehen. Bis Montagabend haben Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica Deutschland und Drillisch für die 41 Frequenzblöcke mit einem Frequenzspektrum von 420 MHz insgesamt 5,6 Milliarden Euro geboten. Das geht aus der Webseite der Bundesnetzagentur hervor. Es war bereits die 280. Bieterrunde. Die Versteigerung hat am 19. März am Mainzer Technik-Standort der Bundesnetzagentur begonnen.

 

Damit übertreffen die Gebote die Erlöse der vergangenen Lizenzversteigerungen in Deutschland. 2015 waren für 31 Frequenzblöcke ein einem Spektrum von 270 MHz rund 5,1 Milliarden Euro und 2010 für 41 Blöcke mit einem Spektrum von rund 360 MHz rund 4,4 Milliarden Euro erzielt worden. Die aktuelle Auktion dauert mit derzeit sieben Wochen auch länger.

Kritiker befürchten, dass nach der Auktion das Geld für den Netzausbau fehlt

Experten hatten mit Erlösen von drei bis fünf Milliarden Euro gerechnet. Schon zu diesen Schätzungen hatten Kritiker moniert, dass dadurch den Mobilfunkfirmen weniger Geld zum Netzausbau zur Verfügung stehe. Die Auflagen für die Frequenzen sind streng. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte sowie Autobahnen und andere Strecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden.

5G steht für 5. Mobilfunkgeneration. Mit dem neuen Netz können im Prinzip Fabriken ferngesteuert, Patienten ortsungebunden operiert und Autos fahrerlos gesteuert werden. Auch die Telemedizin wird einfacher. Außerdem sollen Anwendungen mit virtueller Realität für das Reisen, für Videospiele, fürs Lernen und Arbeiten besser funktionieren.