Das neue digitale Mobilfunknetz 5G ruft Verbände auf den Plan – sie fordern, dass vor einer Vergabe die Ausschreibung verbessert werden soll. Nicht nur Metropolen, sondern auch in der Fläche solle Deutschland vom Mobilfunknetz profitieren.

Berlin - In der Debatte um Ausschreibungsregeln für das neue digitale Mobilfunknetz 5G haben Verbände Nachbesserungen gefordert. 5G dürfe nicht nur in Metropolen angeboten, sondern müsse auch in der Fläche ausgebaut werden, heißt es in einer Erklärung des Verbands kommunaler Unternehmen, des Bundesverbands Glasfaseranschluss und der Internet Economy Foundation.

 

Außerdem müssten „Herausforderer“ aktiv auf dem Markt mitwirken können. In Deutschland aber herrsche auf dem Mobilfunkmarkt ein „Oligopol“ aus drei Anbietern. Verbraucher bemängelten die teilweise schlechte, weil lückenhafte Mobilfunkversorgung im Vergleich zum europäischen Ausland.

„Der Ausbau von schnellem und flächendeckendem Internet ist entscheidend für Deutschlands Zukunft als Industriestandort“, heißt es in der Erklärung, die am Dienstag vorgelegt wird. „Insbesondere der ländliche Raum und heute unterversorgte Gebiete dürfen nicht abgehängt werden, wenn eine digitale Spaltung zwischen Stadt und Land vermieden werden soll.“

Regeln für Versteigerung legt Bundesnetzagentur fest

Die Regeln für die Versteigerung der 5G-Frequenzen werden von der Bundesnetzagentur festgelegt. Diese hatte einen ersten Entwurf vorgelegt. Demnach müssen die Netzbetreiber bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte mit einer Datengeschwindigkeit von mindestens 100 Megabit pro Sekunde im Download versorgen.

An dem Entwurf gibt es aber breite Kritik. So hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) laut „Spiegel“ kritisiert, mit den bisherigen Vergabekriterien ließen sich keine gleichwertigen Lebensverhältnisse in Deutschland herstellen. Nach derzeitigem Plan wären 15 bis 20 Prozent der Bundesfläche nicht mit schnellen 5G-Verbindungen versorgt. Das betreffe vor allem ländliche Regionen. Für den Mobilfunkstandard 5G, der deutlich schneller ist, sollen Frequenzen Anfang 2019 versteigert werden.

In der Erklärung der Verbände heißt es weiter, Kommunen und ihre Unternehmen müssten die Möglichkeit haben, lokale und regionale Frequenzen zugeteilt zu bekommen. Außerdem müssten neue Marktteilnehmer die bestehenden Netze der etablierten Betreiber dort nutzen können, wo eigene Netze noch nicht ausgebaut seien.