Der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG ist ein leidenschaftlicher Reiter – seitdem er als Zehnjähriger zum ersten Mal im Haupt- und Landgestüt Marbach war.

 

Sich auf einen Lieblingsort in Baden-Württemberg festzulegen, ist fast so schwer wie nur einen einzigen Lieblings-Mercedes auswählen zu dürfen: Das Angebot ist einfach zu groß! Aber gut: meine Wahl hat – was niemanden wundern wird – mit Pferdestärken zu tun, allerdings nicht so,

wie man vielleicht meinen könnte. Ich kann auch mit einem PS glücklich sein. Denn besonders gern bin ich im Haupt- und Landgestüt Marbach. Zum ersten Mal war ich als Zehnjähriger mit meiner Großmutter dort. Es war April oder Mai, die Sonne schien, ich wollte gar nicht mehr weg. Besonders hatten es mir die Araber-Fohlen angetan. Sie sind der Grund, warum ich Reiten gelernt habe. Es ist mein Hobby Nummer eins geblieben.

Aber nicht nur für Pferdebegeisterte lohnt sich ein Ausflug nach Marbach. Auch die Landschaft ist wunderschön: grüne Wiesen, rapsgelbe Felder im Wechsel mit den Hügelketten der Alb. Mit dem Auto braucht man von Stuttgart aus nur eine gute Stunde. Und wer dann das Gestüt betritt, fühlt sich auf einen Gutshof aus dem vorletzten Jahrhundert zurückversetzt. In der Mitte des Hofes plätschert der Brunnen, Abstammungstafeln belegen die Herkunft der Tiere, und in den Ställen ringsum steht er – der „Pferdeadel“ des Landes: elegante Württemberger und die berühmten Vollblutaraber. Eine Anekdote besagt, dass Königin Elizabeth II. bei einem Staatsbesuch den Wunsch gehabt habe, Marbach zu sehen. Die Protokollbeamten hätten sie allerdings nach Marbach am Neckar ins Schiller-Museum geschickt. „Where are the horses?“ soll die Queen gefragt haben – und ich kann sie gut verstehen. Nichts gegen das andere Marbach und seinen berühmten Sohn. Aber Natur und Tiere sind auch nicht schlecht, gerade jetzt im Frühjahr.