„Wir waren die Langhaardackel“

Vom verträumten Oberschüler zum Professor für Sozialarbeit: „Manchmal wundere ich mich selbst, wie alles gekommen ist“, sagt Titus Simon. Foto: Gottfried Stoppel

Das Beste aus StZ-Plus 2018: Bei der 68er-Bewegung denkt man an Uschi Obermaier und Herbert Marcuse. Aber was passierte in der schwäbischen Provinz? Ein Gespräch mit Titus Simon, einem der ersten Hippie-Freaks in Murrhardt.

Murrhardt - Es gibt frische Brezeln vom Stengelin-Bäck drunten im Rottal. Titus Simon bewohnt mit seiner Frau und einem alten Hund ein kleinräumiges Bauernhaus in Wolfenbrück, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Heimat. In den Murrhardter Waldbergen wuchs Simon, Jahrgang 54, in die 68er-Ära hinein. Hier erlebte er eine Jugend zwischen Hasch und Asbach Uralt, Juze und Binokel-Beizen, Barfuß-Tanz in der Sulzbacher Belinda und Tony-Marschall-Stimmung beim Stadthallenfasching – hoja, hoja, hoo.