Die Außenminister der 29 Nato-Staaten feiern 70 Jahre Nordatlantikvertrag. Zündelt der US-Präsident weiter im Streit um die Finanzen?

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Wenn am Vorabend des 70. Jahrestags die Außenminister der Nato-Mitglieder am historischen Ort in Washington zusammenkommen, folgt die Choreographie des Festaktes dem historischen Vorbild. Und doch sagt es etwas über den Zustand des Militärbündnisses aus, wenn Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sich nur mit den Ministern der 29 Mitgliedsländer im Saal Mellon trifft, wo die Amtsvorgänger der zwölf Nato-Gründungsstaaten – Deutschland kam erst 1955 dazu – am 4. April 1949 den Nordatlantikvertrag unterzeichnet haben. Eine Feierstunde mit allen Staats- und Regierungschefs war der Nato zu riskant. Die Sorge war, dass US-Präsident Donald Trump die Bühne missbrauchen würde für den nächsten Eklat. Wie beim Nato-Gipfel im Vorjahr und wie bei der Übergabe des neuen Nato-Hauptquartiers in Brüssel im Jahr davor.