80 Jahre Kriegsende Zeitzeugen besorgt: „Der Mensch kann wohl nicht ohne Krieg sein“

Drei Zeitzeugen des Krieges: Eberhard Röhm, Hermann Schweizer und Walter Rieker (von links). Foto: Simon Granville/Maximilian Kroh/LICHTGUT/Max Kovalenko

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Befürchtung vor einem neuen Krieg in Deutschland so groß wie lange nicht. Das macht denen Sorgen, die damals dabei waren – und jenen, die in diesem Krieg kämpfen müssten.

Volontäre: Maximilian Kroh (kro)

In einem der Bücherregale seines Hauses in Leonberg hat Eberhard Röhm noch ein Schulheft aus dem Jahr 1944. Darin, datiert auf den 9. Dezember, hat er im Alter von 16 Jahren einen Aufsatz geschrieben. „Mit welchem Recht halten wir trotz aller Rückschläge fest am Glauben an den Endsieg?“, nennt er den Text damals. „Der Goebbels hätte es nicht besser schreiben können“, sagt der 96-Jährige heute dazu. „Es war Gehirnwäsche, ich habe an Hitlers Wunderwaffen geglaubt.“ Fast auf den Tag genau fünf Monate nach Röhms Aufsatz, am 8. Mai 1945, kapituliert die deutsche Wehrmacht bedingungslos. Der Krieg ist vorbei, Deutschland befreit. 80 Jahre später ist die Welt eine andere – doch der Krieg scheint wieder so nah wie lange nicht.

 

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