In den Monaten Juni, Juli und August können Bahn und Bus deutschlandweit für neun Euro pro Monat genutzt werden. Und danach? Der Bundesverkehrsminister hat sich geäußert.
Fahrgäste können vorerst nicht mit einer Fortsetzung des 9-Euro-Tickets für Busse und Bahnen über August hinaus rechnen. Diese Maßnahme als Reaktion auf die hohen Energiepreise sei zeitlich befristet im Gesetz angelegt, machte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Mittwoch in Berlin deutlich. „Dementsprechend gibt es derzeit keine Überlegungen, das zu verlängern.“ Die Ergebnisse des Tickets sollten aber ausgewertet werden, um für vereinbarte Gespräche mit den Ländern wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen – auch zu mehr Anreizen für eine Nahverkehrsnutzung im normalen Tarifsystem.
Die 9-Euro-Tickets gelten im Juni, Juli und August und ermöglichen jeweils für einen Monat beliebig viele Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs in ganz Deutschland - viel günstiger als normale Monatstickets, die zudem nur im Verbundbereich gelten.
Verbraucherzentralen fordern Anschlussangebot
Die Verbraucherzentralen fordern auch als Entlastung von steigenden Preisen ein Anschluss-Angebot. Die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Jutta Gurkmann, sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein leicht buchbares Ticket für alle Busse und Bahnen im Nahverkehr sollte für einen monatlichen Preis von 29 Euro, also rund einen Euro pro Tag, angeboten werden. „Das würde in der Preiskrise alle entlasten, insbesondere aber Haushalte mit wenig Geld, und zudem der nötigen Verkehrswende mehr Schub geben.“
Wissing sagte, er habe den Vorschlag zur Kenntnis genommen. Weitere Fragen stellten sich aber erst nach der vorgesehenen Evaluierung. Der Minister erläuterte mit Blick auf den Ausgleich von Einnahmeausfällen durch den Bund, dass die 9-Euro-Tickets außerhalb der Bedingungen der Corona-Pandemie etwas mehr als eine Milliarde Euro im Monat kosteten.