9. Spieltag Niederlage gegen Köln: Empfindlicher Rückschlag für den BVB

Der BVB schien auf dem Weg der Besserung. Doch das peinliche 1:2 gegen den 1. FC Köln deckt überwunden geglaubte Schwächen wieder auf. Dagegen haben die Kölner allen Grund zur Freunde. Schließlich bleibt ihnen ein Vereinsnegativrekord erspart.
Dortmund - Vor dem Spiel hochgelobt, nach dem Schlusspfiff tief enttäuscht - Borussia Dortmund hat das Gerede von gewachsener Reife ad absurdum geführt.
Nach zuletzt hochgelobten Auftritten musste das Team von Trainer Lucien Favre ausgerechnet gegen den in dieser Saison noch sieglosen 1. FC Köln beim 1:2 (0:1) einen empfindlichen Rückschlag im Titelrennen hinnehmen. Trainer Lucien Favre wehrte sich vehement gegen den Vorwurf, dass sein Team den Gegner unterschätzt habe: "Nein, nein. Wir hatten Respekt und haben immer gesagt, es wird ein schweres Spiel. Das war der Fall."
Dass Lizenzspielerchef Sebastian Kehl der Borussia noch vor der Partie beim TV-Sender Sky eine positive Entwicklung und mehr Schärfe attestiert hatte, verstärkte den Frust über die Niederlage. Anders als zuletzt bei starken Auftritten in Berlin (5:2) oder gegen Brügge (3:0) präsentierte sich der bisherige Tabellenzweite gegen den großen Außenseiter, der zudem noch personell geschwächt war, vor allem in der ersten Halbzeit erschreckend blutleer. Mit der dritten Saisonniederlage wuchs der Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern München auf vier Punkte an.
Dagegen entgingen die Kölner dank der Treffer von Ellyes Skhiri (9./60.) bei einem Gegentor von Thorgan Hazard (74.) einem Vereinsnegativrekord. Der erste Sieg nach zuvor saisonübergreifend 18 Spielen ohne Erfolg und der erste Dreier beim BVB seit April 1991 waren vor allem für den zuletzt in die Kritik geratenen Kölner Trainer Markus Gisdol eine Genugtuung. "Dieses Spiel war eine Schlacht", schwärmte der Coach, "wir haben eine abartige Laufleistung absolviert. Der Sieg ist eine tolle Botschaft in Richtung unserer Fans. Diese Mannschaft ist gut, sie kann Dinge leisten, die man ihr zuletzt nicht zugetraut hat."
Ähnlich euphorisch kommentierte Gäste-Keeper Timo Horn bei Sky den Coup: "Dass heute - gegen einen eigentlich übermächtigen Gegner - der Zeitpunkt ist, hatten die wenigsten geglaubt. Ich bin unheimlich stolz. Wir alle hätten im Vorfeld einen Punkt unterschrieben. Dass es drei wurden, hat niemand erwartet."
Zwei Standards verhalfen den Kölnern zum erhofften Befreiungsschlag. Zweimal schlug Ondrej Duda einen Eckball auf den kurzen Pfosten, zweimal wurde er per Kopf verlängert und zweimal war Skhiri zur Stelle. Dass der zweite Treffer fast eine Kopie des ersten war, sorgte bei BVB-Coach Lucien Favre für große Verärgerung: "Zwei solche Tore sind schwer zu akzeptieren." Ähnlich sah es Thorgan Hazard: "Zwei Mal nach einer Ecke bekommen wir das gleiche Gegentor. Das müssen wir besser verteidigen. Das kann passieren im Fußball, ist aber nicht gut."
Selbst sein Versuch, das Unheil durch die Einwechslung von weiteren Offensivspielern noch abzuwenden, blieb erfolglos. So stürmte der erst 16 Jahre alte Youssoufa Moukoko in der Schlussphase an der Seite des diesmal schwachen BVB-Torjägers Erling Haaland. Das sorgte zwar für eine Belebung, aber nicht für die Wende. Der Anschlusstreffer des ebenfalls eingewechselten Hazard war zu wenig. "Wir haben ein wenig die Geduld verloren und überhastet gespielt. Es hat die richtige Bewegung gefehlt", klagte Favre.
© dpa-infocom, dpa:201128-99-498882/3
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