Familie Reiff aus Leinfelden-Echterdingen ist mit ihren Pferden regelmäßig beim Pferdemarkt in Filderstadt-Bernhausen dabei. Voriges Jahr hat die Stute Fanny den ersten Preis gewonnen. Womit die Züchter dieses Jahr zu kämpfen haben, verraten sie hier.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Bernhausen/L.-E. - Irgendwie waren wir immer fotogen“, meint Christine Reiff und lacht. Vor ihr liegen zahllose Zeitungsartikel zum Pferdemarkt in Bernhausen aus den vergangenen Jahren – auf vielen der Fotos ist sie selbst abgebildet, oder ihr Mann Fritz Reiff, mit ihren Pferden. Auch in diesem Jahr haben sie ihr Gespann für die Prämierung angemeldet, und die Zuchtstute Fanny, die im vergangenen Jahr den ersten Preis geholt hat. Die heiße Phase der Vorbereitungen läuft bereits, trotz Eiseskälte: Kutsche und Geschirr müssen geputzt werden, mehrmals vor dem großen Tag. Auch das Gelassenheitstraining ist verstärkt worden. Denn die Pferde müssen entspannt bleiben, wenn um sie herum Lärm herrscht, wie eben beim Pferdemarkt. „Sie dürfen erschrecken und sie dürfen auch gucken, aber sie müssen sich wieder beruhigen“, erklärt Christine Reiff.

 

Mähne und Schweif sind sehr pflegeintensiv

Seit 2002 haben die beiden Pferde. Alles hat mit einer Stute angefangen, „das war nur als Hobby gedacht, zum Reiten und Fahren“, erzählt Fritz Reiff. Die Zucht habe sich eigentlich zufällig so ergeben. Heute sind es drei Pferde, die bei den Reiffs leben: Missy, das Reitpferd für die Tochter, eine Araber- und Connemara-Mischung, sowie die zwölfjährige Wilja und die fünfjährige Fanny, Mutter und Tochter, beides Schwarzwälder Füchse, und in der dritten Generation selbst gezüchtet von den Reiffs. „Schwarzwälder Füchse haben eine helle Mähne und einen hellen Schweif“, sagt Fritz Reiff. Die sind auch besonders pflegeintensiv, müssen regelmäßig gewaschen und gekämmt werden. Außerdem werden die Pferde gestriegelt, bekommen ihre Hufe gewaschen und eingefettet, wie Fritz Reiff berichtet. Der gepflegte Zustand der Pferde ist ein Kriterium für die Juroren, ebenso wie die Bewegung der Tiere im Schritt oder Trab.

Die drei Pferde leben in einer Mädels-WG

Über die Jahre haben die beiden alle Wetterlagen beim Pferdemarkt erlebt: Sonne, Regen, Schneesturm. Die derzeitige Kälte macht ihnen allerdings in der Vorbereitung etwas zu schaffen: Die Wasserrohre auf dem Hof sind eingefroren, also müssen sie den Tieren mehrmals am Tag frisches Wasser bringen. Aber sie sind daran gewöhnt, bei jedem Wetter bei den Pferden zu sein, sagt Christine Reiff: „Drei Stunden am Tag sind da Minimum, egal ob es gerade Weihnachten ist oder Neujahr.“ Die Bewegung ist für die Tiere das Wichtigste: „Sie lieben den Auslauf und die frische Luft“, so Reiff, „die ist auch wichtig für die Atemwege.“ Die drei Tiere leben in einer Mädels-WG, wie Christine Reiff lachend sagt. In ihren Paddockboxen können Fanny, Wilja und Missy selbst entscheiden, ob sie drinnen oder draußen sein möchten: „Meistens sind sie draußen, bei jedem Wetter, und schauen, was vor ihrer Nase so passiert.“ Ein Stück entfernt rauscht die B 27, auf den Feldern sind Traktoren unterwegs.

Die Pferde „sind wie Familienmitglieder für uns“, erzählt Christine Reiff. „Wir sind beide schon seit der Jugend pferdebegeistert.“ Nicht nur beim Pferdemarkt sind sie dabei, auch beim Heimatfest Sielmingen, dem Kandelmarsch Esslingen oder dem Umzug beim Stuttgarter Volksfest sind sie schon gewesen, im Sommer wird die Kutsche mit Fanny und Wilja auch oft für Hochzeiten gemietet. Damit der Pferdemarkt am Wochenende gut läuft, hoffen die Reiffs nun noch auf Tauwetter – sonst frieren die schönen Schweife beim Waschen nämlich ein.