Die Stuttgarter Band Tales of Nebelheym bedient geschickt die Schnittmenge zwischen Metal, Folk und Fantasy. Auf ihrem Album singen sie von einer Zeit vor der Industrialisierung und klingen wie Mittelaltermusik, die ins Jahr 2014 verfrachtet wurde.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Die musikalische Schnittmenge von Folk, Heavy Metal und Fantasy ist vielleicht nicht allen geläufig, die sich nicht regelmäßig in dem Genre bewegen. Die Stuttgarter Band Tales of Nebelheym erinnert ihre Zuhörer an diese teilweise ziemlich deutlichen Überschneidungen.

 

Das Sextett hat mit „A Wanderer’s Heart“ den Anfang einer ganzen Saga vorgelegt – das Album ist mit „Chapter 1“ überschrieben. Im vorliegenden Album wird eine Welt zu Beginn der Industrialisierung geschildert, in der „konservative Aristokraten“ gegen Technikenthusiasten kämpfen. Die Erinnerungen an einen 73-jährigen Krieg werden besungen, eben die „Tales of Nebelheym“.

Zwischen Mittelalter und Folk

Wer Geschichten aus Fantasiewelten mag, der wird der Gruppe gern zuhören. Tonal irgendwo zwischen Mittelalter und Folksongs im ganz klassischen Sinne angesiedelt, ist besonders die Instrumentierung interessant. Die Rhythmusgruppe besteht aus einem Cajón und anderen Perkussionsinstrumenten, außerdem einem klassischen E-Bass. Darüber gibt es Akustikgitarre, Violine, Ziehharmonika, Flöten und natürlich die durchdringend-kratzige Stimme des Sängers mit dem schönen Künstlernamen Captain Ted.

Das ergibt einen Sound, der gut in Pubs und sonstige Tavernen passt und natürlich auch auf Mittelalterfeste; es ist aber zeitgemäß genug produziert, um als Musik aus dem Jahr 2014 identifizierbar zu bleiben.

Dieser Sound hüllt den Zuhörer in warme Klangfarben und klassische Mittelalterharmonien. Das wird nicht jeden aus den Latschen werfen, aber keine Stuttgarter Band passt problemloser in ein beliebiges Pub als Tales of Nebelheym.

„A Wanderer’s Heart“ von Tales of Nebelheym ist bei Pangalactic Records erschienen. Die Release-Party findet am 24. Oktober im Scala Backstage in Ludwigsburg statt.