Das Großprojekt auf der A6 ist erfolgreich abgeschlossen: Meter um Meter wurde der Nordteil die Brücke über dem Neckartal am Freitag an den Südteil herangeschoben.

Heilbronn - Auch an Tag zwei herrschte Hochbetrieb auf der Großbaustelle an der A6 bei Heilbronn. Meter für Meter wurde der Nordteil der Brücke über dem Neckartal verschoben, ehe er am Abend nahe an den Südteil herangerückt war. Zuvor hatten die Verantwortlichen am Donnerstagabend um kurz nach 19 Uhr der Entschluss getroffen, die weiteren Arbeiten auf den nächsten Tag zu verschieben. „Wir wollten bei Tageslicht nochmals eine Qualitätskontrolle der Achsen durchführen“, sagte Michael Endres, der Sprecher der verantwortlichen Projektgesellschaft ViA6West.

 

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Die Zwischenkontrolle sei auch deshalb wichtig gewesen, weil es für ein Projekt dieser Größenordnung kaum Erfahrungswerte gebe. „In Sachen Gewicht hat es so etwas weltweit noch nicht gegeben“, sagte Endres. Insgesamt 48 000 Tonnen Beton – was in etwa dem fünffachen Gewicht des Eiffelturms entspricht – wurden um 22 Meter verschoben.

Künftig soll der Verkehr auf sechs Spuren fließen

Zu beanstanden gab es bei der Kontrolle am Freitagvormittag nichts – so ging´s planmäßig weiter mit der Verschiebung, bei der insgesamt 140 Personen im Einsatz waren. „Da ist richtig Action drin“, sagte Endres. Eineinhalb Meter wurde die Brücke dabei pro Stunde im Durchschnitt verrückt, also gerade einmal 2,5 Zentimeter pro Minute – und exakt um 17.58 Uhr war die Brücke an ihrem angestammten Platz angekommen. Was mit dem bloßen Auge in Echtzeit nicht zu erkennen ist, zeigt das Video der vergangenen beiden Tage im Zeitraffer:

Die Brückenverschiebung ist ein zentraler Bestandteil des sechsspurigen Ausbaus der A6 auf dem knapp 50 Kilometer langen Bereich zwischen der Ausfahrt Wiesloch-Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz, auf dem es immer wieder zu Staus kommt.