Nicht nur der Mensch leidet unter der Hitze. Auch die Qualität von Beton nimmt ab 30 Grad Lufttemperatur ab. Eine Brücke an der A 8 kann deshalb nicht wie geplant saniert werden.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Der Bau einer vierten Fahrspur für die A 8 zwischen Stuttgart und Leonberg wird durch die Megahitze ausgebremst: Wegen der hohen Temperaturen müssen Betonierungsarbeiten an einer Brücke um eine Woche verschoben werden. Die Brücke am Frauenkreuz gilt als aufwendigster Teil des 37-Millionen-Euro-Projekts.

 

Derweil kommen die Asphaltierungsarbeiten auf der Autobahn im Zeitplan voran, erklärt Projektleiterin Daniela Erlenmaier vom Regierungspräsidium Stuttgart. Der Bau der vierten Spur auf 4,4 Kilometer Länge gilt als eines der ehrgeizigsten Projekte – die Strecke soll bis Ende 2017 für die täglich 150 000 Fahrzeuge frei sein.

Beton ist hitzeempfindlicher als Alsphalt

Während der Asphalt kocht, gibt sich der Beton viel hitzeempfindlicher: Das Material darf beim Einbau maximal 30 Grad Celsius aufweisen, die Lufttemperatur sollte idealerweise nicht wärmer als 25 Grad haben. „Weil bei zu großer Hitze die Qualität des Betons nicht sichergestellt werden kann, haben wir entschieden, die Arbeiten auf die nächste Woche zu verschieben, wo es niedrigere Temperaturen geben soll“, so die Projektleiterin des Autobahnausbaus. Sie hofft, dass die Verzögerung bis Jahresende wieder aufgeholt werden kann – trotz des ohnehin engen Zeitplans.

Mit der neuen Autobahnbrücke wird eine Landesstraße überquert, die Stuttgart-Büsnau mit Sindelfingen und Magstadt (Kreis Böblingen) verbindet. Diese Straße muss während der Betonierungsarbeiten gesperrt werden. Autofahrer, die zwischen Sindelfingen und Stuttgart verkehren, müssen von Montag bis Mittwoch auf eine andere Route ausweichen. Der Verkehr auf der A 8 ist davon nicht betroffen.