Sechs Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof sollen in Baden-Württemberg geschlossen werden, 500 Beschäftigte sollen gehen. Etliche von ihnen können nun auf Weiterbeschäftigung hoffen.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Die Modehandelskette Aachener will auch Galeria-Standorte in Baden-Württemberg weiterführen. „Wir haben auch Interesse an Standorten in BW, dies kann ich bestätigen“, sagte Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel unserer Zeitung. Göbel ist bundesweit an zehn bis maximal 25 Standorten von Galeria Karstadt Kaufhof interessiert. Es gebe zwar derzeit keine Vertragsvereinbarung mit Galeria, aber teils beidseitig unterschriebene Verträge mit Vermietern. Diese werden gültig, sobald eine Kündigung von Galeria eingeht – bislang ist das aber noch nicht geschehen.

 

Welche Galeria-Standorte er gerne übernehmen wolle, wollte Göbel nicht sagen. In Baden-Württemberg schließt Galeria von den derzeit 18 Filialen zum 31. Januar 2024 Leonberg, Esslingen, Stuttgart Eberhardstraße, Reutlingen, Pforzheim und Heidelberg Bismarckplatz. Rund 500 Beschäftigte sind betroffen.

Ein Teil von ihnen darf sich Hoffnung machen, weiterbeschäftigt zu werden. Göbel hatte in einem Interview mit dem Branchenmagazin Textilwirtschaft angekündigt, im Fall einer Weiterführung „möglichst viele der betroffenen Galeria-Beschäftigten“ zu halten und „allen Betroffenen attraktive Angebote“ zu machen. Aachener betreibt bislang bundesweit sieben Filialen, darunter eine in Göppingen.

Fünf Galeria-Filialen schließen nun doch nicht

Auch für einige Beschäftigte von Galeria Karstadt Kaufhof gab es am Donnerstag nach der Hiobsbotschaft eine gute Nachricht. Dank weiterer Zugeständnisse der Vermieter blieben die Warenhäuser in Bayreuth, Erlangen, Oldenburg, Rostock und Leipzig erhalten, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Zahl der geplanten Filialschließungen bei Deutschlands letztem großen Warenhauskonzern verringert sich damit auf 47. Die Zahl der fortgeführten Häuser steigt auf 82.

Galeria hatte am Montag angekündigt, 52 der zuletzt noch 129 Warenhäuser zu schließen. Bis zu 5000 Arbeitsplätze sollten im Zuge des laufenden Insolvenzverfahrens gestrichen werden.