Die Münchner "Abendzeitung" hat Insolvenz angemeldet, das teilte der Verlag am Mittwoch mit. Die Eigentümerfamilie könne kein Geld mehr in das Traditionsblatt pumpen, das seit 2001 rund 70 Millionen Euro Verluste gemacht hat.

Die Münchner "Abendzeitung" hat Insolvenz angemeldet, das teilte der Verlag am Mittwoch mit. Die Eigentümerfamilie könne kein Geld mehr in das Traditionsblatt pumpen, das seit 2001 rund 70 Millionen Euro Verluste gemacht hat.

 

München - Die traditionsreiche Münchner „Abendzeitung“ hat Insolvenzantrag gestellt. Die Familie Friedmann als Eigentümerin sehe sich nicht mehr in der Lage, weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, teilte der Verlag am Mittwoch in München mit. „Die Gesellschafter und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Abendzeitung“ hoffen, dass im Insolvenzverfahren ein Investor gefunden werden kann, damit der traditionsreiche Titel weiter erscheinen kann.“

Nach Angaben der Geschäftsführung summierten sich die Verluste seit 2001 auf rund 70 Millionen Euro. Das Jahr 2013 endete demnach mit einem Minus von etwa zehn Millionen Euro. Nach zwei weiteren rückläufigen Monaten sei für 2014 keine Besserung in Sicht. Das weitere Erscheinen des Blattes sei aber zunächst gesichert.

Die Boulevardzeitung hat eine Auflage von rund 100.000 Exemplaren. Zum Verlag Die Abendzeitung gehörte früher auch die „Abendzeitung Nürnberg“, die 2010 vom Telefonbuch-Verleger Gunther Oschmann gekauft wurde und 2012 nach 93 Jahren eingestellt wurde.