Die Arbeit des Abi West ist wieder voll angelaufen, auch Schüler kommen wieder in das kleine Paradies mitten in der Stadt. Die Einrichtung wird in diesem Jahr 50 Jahre alt.

Der Abenteuerspielplatz (Abi) in Stuttgart-West feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Damals gründete sich der Verein „Bürgerinitiative Platz für Kinder Stuttgart West e. V.“. Eltern und Bürger aus dem Stadtbezirk schlossen sich 1972 zusammen, um für ihre Kinder einen passenden Platz zum Spielen zu finden und aufzubauen. Die Heranwachsenden sollten sich relativ frei entwickeln und ihr Spiel weitgehend autonom bestimmen können. Durch den Abi West entstand damals diese grüne Oase an der Schwabstraße inmitten des sehr dicht besiedelten Stuttgarter Westens. Der Platz wird von den Vereinsmitgliedern selbst organisiert und verwaltet.

 

Im September wird Geburtstag gefeiert

Am Samstag, 24. September, wollen die Verantwortlichen auf dem Abi West das Jubiläum mit einem bunten Programm und Fest auf dem Gelände an der Schwabstraße 97 feiern. Im Bezirksbeirat stellten unlängst der pädagogische Mitarbeiter Moritz Kappler vom Abi-Team-West und die Vorsitzende des Vereins, Sarah Stöhr, die pädagogische Konzeption und aktuellen Entwicklungen und Projekte des Abi West vor. Nach zwei schweren Corona-Jahren konnte das Team zuletzt wieder nahezu zum Normalbetrieb zurückkehren. Angedacht ist im Jubiläumsjahr ein Backhäuschen auf dem Abi-Gelände zu errichten. Das Projekt sei zwar noch in der Vorplanung, sagt Sozialarbeiter Moritz Kappler auf Nachfrage, aber die Idee sei, ähnlich wie früher auf dem Land ein kleines Backhaus mit einem Ofen zu bauen, wo mit den Kindern Pizza- und Brotteig gebacken werden könne. Allerdings müssten gewisse genehmigungsrechtliche Fragen bezüglich des Baus und Abzugs mit den Behörden erst noch geklärt werden.

Zum Kletterbaum kommt eine Rutsche

Ein weiteres Projekt bezieht sich auf den hölzernen Kletterturm auf dem Abi-Gelände. Das bereits vor einigen Jahren auch mit der finanziellen Förderung und Mithilfe des Bezirksbeirates realisierte Vorhaben soll nun um eine Röhrenrutsche erweitert werden. Es sei geplant dieses zusätzliche Gerät ans Baumhaus anzubringen, sagt Kappler. Die Pläne stammen von der Firma Kukuk. Die Finanzierung läuft über eine Stiftung eines Automobilunternehmens. Die Kooperation mit den Schulen musste während der Pandemie praktisch auf Null heruntergefahren werden. „Jetzt läuft sie wieder“, sagt Kappler. Und zwar in vollem Umfang: „Momentan sind die Zeitfenster voll ausgebucht“, sagt der Sozialarbeiter vom Abi West. Außer den Grundschülern der Falkertschule nutzen auch Kinder aus dem Schülerhaus der Schwabschule das Angebot. Sie kommen bereits von 10 bis 12.30 Uhr mit pädagogischen Betreuern auf den Abi. Der offene Bereich beginnt um 13.30 und geht bis 18 Uhr. Neben dem Garten mit dem Bauwagen, Beeten und dem Kletterturm gibt es bei schlechtem Wetter auch eine Halle, wo die Kinder Sport treiben, spielen und sich viel bewegen können. Auch eine Tonwerk-, Holzwerkstatt und ein Musikstudio befinden sich auf dem Areal.

Einrichtung für ukrainische Kinder offen

Als offene Einrichtung richtet sich das Freizeitangebot natürlich auch an ukrainische Flüchtlingskinder. Das Angebot ist kostenlos. Inzwischen seien schon einige ukrainische Familien mit ihren Kindern gekommen, um sich auf dem Abi umzuschauen. Die Bezirksbeiräte im Stuttgarter Westen betonten, dass der Abi West in den fünf Jahrzehnten eine „tolle Arbeit“ geleistet habe und als Einrichtung eine wichtige Funktion erfülle. Sie lobten das Angebot unisono. Gerhard Rupp von „Die Fraktion“ wies darauf hin, dass das Künstlerhaus Reuchlinstraße auch ein kleines Backhaus realisiert habe: „Mit denen würde ich mich mal in Verbindung setzen“, gab Gerhard Rupp als Tipp. Ansonsten bot der Bezirksbeirat dem Abi-Verein an, die Arbeit auch weiterhin zu unterstützen, falls dies bei einzelnen Projekten notwendig sei.