Die Weltenbummler Freddy und Rita Reck waren mehrere Monate lang in Afrika unterwegs. Dort trafen sie Goldgräber, Buschmänner – und einen Metzger aus Rottweil, der Freddy mal das Leben gerettet hat.

Ludwigsburg - Namibia, Botswana, Simbabwe und Südafrika: Der Filmemacher und Weltenbummler Freddy Reck und seine Frau Rita haben die erste Hälfte dieses Jahres wieder auf Tour verbracht. Sie haben Buschmänner besucht, Gold geschürft und Grenzbeamten überlistet – und viele beeindruckende Film- und Fotoaufnahmen aus Afrika mitgebracht.

 

Der Anlass für die Reise der in Neckarweihingen wohnenden Freigeister war ironischerweise die Bürokratie: Ihr Fahrzeug, ein Allradtruck mit Kabinenaufbau mit dem Namen „Moula-Moula“, das ist ein afrikanischer Wüstenvogel, stand nach der letzten Reise bereits fast ein Jahr lang bei Windhuk in Namibia. Noch ein bisschen länger, und es hätte Ärger mit dem dortigen Zoll gegeben. Freddy Reck nimmt’s gelassen: „Es ist ja gar nicht so schlecht, wenn man dadurch ein bisschen gezwungen wird, aus der Zollunion Namibia, Botswana und Simbabwe in benachbarte Länder zu reisen.“ Die ganz große Weltreise – 56 Länder in acht Jahren – des Werbefilmers im Ruhestand liegt nun sieben Jahre zurück. Dennoch treibt es Freddy Reck und seine Frau immer wieder in die Ferne, es gebe ja noch so vieles zu entdecken. Dieses Mal war beispielsweise Simbabwe Neuland für die Globetrotter. Die Unruhen nach der Wahl dort im Juli hat Reck nicht mehr mitbekommen. Er hatte im Gegenteil vielmehr den Eindruck, dass das Land nach dem Abgang Mugabes wieder im Aufbruch begriffen sei. So traf das Ehepaar auf seinen Fahrten nie auf korrupte Polizisten, die Geld haben wollten. „Alle waren freundlich“, sagt er. Das Land wolle eben den Tourismus wieder ankurbeln.

Seine Weltreise liegt nun sieben Jahre zurück

Die von ihnen erwarteten Elefantenherden bekamen Rita und Freddy Reck nicht zu sehen – es war Regenzeit, und die Tiere versteckten sich im Busch. „Da waren wir enttäuscht, aber wir wussten ja, dass Regenzeit ist“, sagt Reck. Dafür lernten die beiden den Besitzer eines Campingplatzes kennen, der die Schürfrechte an drei alten Goldminen gekauft hatte. Durch den gestiegenen Goldpreis lohnt sich der Abbau wieder – mit Gerätschaften, die noch aus dem alten Goldrausch von vor fast Hundert Jahren stammen. Reck war so fasziniert von dem Thema, dass er einen separaten Film darüber machen möchte.

In Südafrika trifft Reck seinen Lebensretter

Weiter in Südafrika konnten die Recks im Kruger-Nationalpark die ersehnte Tierwelt beobachten: Elefanten, Giraffen, Löwen, Antilopen und viele mehr kreuzten ihren Weg. Aussteigen war jedoch verboten. Nach der Foto-Safari trafen die Reisenden einen guten Freund wieder: Arno aus Rottweil, der in der Gegend um die Stadt Musina von allen wegen seiner Profession und Herkunft der „german butcher“ genannt wird. „Ich habe Arno 2016 auf meiner Tour kennengelernt. Damals hat er mir das Leben gerettet“, sagt Reck. Er war damals an Malaria tropica erkrankt, Arno fuhr den Delirierenden ins Krankenhaus.

Seit dem 4. Juli sind die Recks wieder zu Hause in Neckarweihingen. Und zunächst soll ein Film geschnitten werden, der über den letzten Abschnitt von Freddys Weltreise erzählt: Von Indien zurück nach Ludwigsburg. Die Premiere dieses Films soll am 26. November sein, in der Aula der Waldorfschule in Ludwigsburg. Bereits Ende August berichten Rita und Freddy Reck von ihrem Lebenstraum Weltreise auf der Caravan-Messe in Düsseldorf.

Die nächste Reise wird wohl die letzte große sein

Die Termine lenken ein wenig von der nächsten großen Reise ab, die wahrscheinlich die letzte für Recks sein wird: Von Kapstadt in die Mongolei – und dann über Russland zurück nach Ludwigsburg. Zwei Jahre soll die Reise gehen, mit einer Unterbrechung im Winter, da der in der Mongolei sehr kalt sein kann. Freddy Reck hat einen neuen Reisepass beantragt, der alte war voll mit Stempeln. Es hätte auch die Alternative gegeben, „Moula-Moula“ von Windhuk nach Deutschland verschiffen zu lassen, so dass die letzte große Reise hier beginnen kann. Das kam für die Recks nicht in Frage: „Dann erleben wir ja nichts.“

Weitere Bilder und einen Reisebericht zur Afrika-Fahrt der Recks gibt es auf ihrer Homepage unter: www.reckfilm.de.