Die Abfallwirtschaft Stuttgart stellt zum Jahreswechsel um: Den Abfallkalender in der bewähren Papierform wird es nicht mehr geben. Mülltermine sind künftig nur noch digital abrufbar.

Die meisten Haushalte in Stuttgart haben in den vergangenen Tagen einen Brief der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) erhalten. Die Botschaft: „Ihr Abfallkalender wird digital.“ Darunter steht die Frage: „Verwenden Sie regelmäßig den Stuttgarter Abfallkalender in gedruckter Form auf Papier?“ Wer diese Frage bejaht, der erhält eine Antwort, die nicht jedem gefällt. Denn der Abfallkalender wird den Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr per Post zugeschickt. „Wir bitten Sie, auf digitale Lösungen umzusteigen. Ihr Abfallkalender finden Sie jederzeit online: Im Internet oder in unserer App.“ Die Nachricht bereitet offensichtlich vor allem älteren Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben, Sorgen. „Wir haben in den vergangenen Tagen einige Anrufe besorgter Bürger erhalten“, sagt Andrea Schlepper, die Leiterin des AWS Kundenservices.

 

Digitalkalender aktueller und flexibler

Die Vorteile der Umstellung haben offensichtlich nicht alle AWS-Kunden überzeugt. So stehen im digitalen Abfallkalender oder in der App künftig alle wichtigen Daten tagesaktuell aktualisiert und zudem mehrsprachig. „Über die digitalen Kalender können wir die Bürger viel aktueller und individueller informieren“, sagt der Geschäftsführer der AWS, Markus Töpfer. Die alten Papierkalender mussten bereits im Herbst gedruckt werden. Oft ergaben sich die ersten Änderungen schon kurz nach dem Drucktermin. „Dann waren 320 000 Kalender bereits bei der Verteilung nicht mehr korrekt.“ Im Internet und in der App seien es dagegen nur wenige Klicks, um mit der eigenen Adresse die persönlichen Termine zu erhalten.

Persönliche Mülltermine auf dem Handy

Außerdem habe man die Termine immer zur Hand. „Wer mag, installiert die App auf dem Handy und hat die aktuellen Infos ab sofort in der Tasche. Da muss man nicht mehr in der Schublade nach dem Kalender kramen. Die App erinnert einen auch an Termine, wenn man das einstellt“, sagt Töpfer. Aus dem Internet kann man sich die individuellen Kalenderdaten in den eigenen Terminkalender importieren und dort managen. Zudem sei die digitale Variante nachhaltig und komme der Umwelt zugute. „25 Tonnen brachten die Stuttgarter Abfallkalender Jahr für Jahr auf die Waage. Das ist mehr, als vier Elefanten wiegen! Diese enorme Menge Papier sparen wir in Stuttgart nun alle gemeinsam ein.“ Dies sei für die AWS ein Hauptgrund gewesen.

Telefonservice für Menschen ohne Internet

Jene, die dennoch nicht auf ihren Müllkalender in der Schublade oder an der Wand verzichten wollen, können den Kalender für jede gewünschte Adresse online abrufen und ausdrucken. „Wer selbst keinen Computer oder keine Gelegenheit zum Drucken hat, könnte vielleicht Freunde, Nachbarn oder Enkelkinder darum bitten“, sagt Töpfer. Auch wer sich bei der AWS meldet und seine Adresse nennt, erhält eine gedruckte Version der Abfuhrtermine per Post.

Mit der Umstellung auf den rein digitalen Kalender entfallen die Postkarten für die Abholung von Grüngut und Sperrabfall. Auch hier hat sich die bereits eingeführte Onlinebestellung seit Jahren bewährt. Die Zahl der Bestellungen per Postkarte habe sich seit 2020 halbiert. Die AWS erhalte drei bis vier Mal so viele Onlinebestellung wie per Karte. Selbstverständlich kann Sperrabfall auch weiterhin zu identischen Konditionen an einem der fünf Stuttgarter Wertstoffhöfe abgegeben werden. Anstelle der Postkarte aus dem gedruckten Abfallkalender sollen Bürger ab 2023 ein online erstelltes Abgabedokument verwenden.

Der Link für den Jahreskalender lautet: https://service.stuttgart.de/lhs-services/aws/abfallkalender . Weitere Infos zum Thema Abfall: https://www.stuttgart.de/abfall. Die AWS-Kundenberatung ist unter 216 88700 erreichbar.