Die Stadt führt die braunen Tonnen nach und nach in den Stadtbezirken ein. Auf den gewohnten Vollservice müssen die Bürger allerdings verzichten.

Stuttgart - Im neuen Jahr wird die braune Biotonne für alle Stuttgarter Haushalte zur Pflicht. „Diese schreibt uns der Bund per Gesetz vor“, erklärte der Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau am Mittwoch im Rathaus. Ausnahmen von dieser Pflicht gibt es nur in begründeten Ausnahmefällen (siehe „Nur wenige Ausnahmen“).

 

Einführung beginnt im nächsten Jahr

Ein Vollservice – also die Abholung und der Rücktransport an die Standplätze auf den Grundstücken wie bei der grauen und und grünen Tonne – ist vorerst nicht vorgesehen. „Die Biotonne muss am Abfuhrtag am Straßenrand bereitgestellt und danach wieder an den möglichst schattigen Standplatz gebracht werden“, so Thürnau.

Mit der Einführung soll im nächsten Jahr im Bereich Neckar begonnen werden. „Im Jahr 2016 kommt die Stadtmitte dran, ein Jahr später der Filderbereich“, erläuterte Thomas Heß, der Leiter des städtischen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS). Vor der Einführung der brauen Tonne mit wöchentlicher Leerung wird die Stadt alle betroffenen Grundstückseigentümer rechtzeitig anschreiben. In die neue Biotonne, die als 60-, 120- und 240-Liter-Behälter angeboten wird, dürfen neben Gartenabfällen auch Eierschalen, Kaffeefilter, Teebeutel, Gemüse- und Obstabfälle. „Auch Fleischreste, Wurst und Nudeln sind erlaubt“, so Heß. Das gelte aber nicht über die bereits auf freiwilliger eingeführte braune Tonne, in der nur pflanzliche Abfälle landen dürfen.

Stadt will Menge an Bioabfällen steigern

„Diese Tonne haben immerhin bereits 37 Prozent der Haushalte“, so Thürnau. Mit der Einführung der neuen Biobehälter im gesamten Stadtgebiet will man die Menge an Bioabfällen von 14 000 auf 35 000 Tonnen steigern. Diese sollen – von Ende 2018 an – in einer Vergärungsanlage bei Zuffenhausen in Methangas verwandelt werden: „Ein bedeutender Autohersteller ist an dieser Energie interessiert“, so Thürnau. Mit dem Erlös könnten die AWS-Kosten verringert werden. Im nächsten Jahr kostet die Biotonne mit 60-Litern 42 Euro; die 120er- und 240er-Behälter kommen auf von 82,20 und 156,60 Euro.