Der Betriebshof der Abfallwirtschaft wird 20 Jahre alt. Die Müllfahrzeuge haben 2021 im Landkreis 1,9 Millionen Kilometer zurückgelegt.

Böblingen - Der Betriebshof des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) feiert in diesen Tagen einen runden Geburtstag: Seit inzwischen 20 Jahren ist er als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Der gesamte Betrieb der Müllabfuhr wird im jährlichen Turnus von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Dabei werden Kompetenz und Zuverlässigkeit des Betriebs, aber auch die Qualifikation des Personals begutachtet. Erst wenn alle Anforderungen an die Organisation, Ausstattung und Tätigkeit des Betriebs sowie die Zuverlässigkeit, Fach- und Sachkunde der verantwortlichen Personen erfüllt sind, wird das Zertifikat von der Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft (EdDE) ausgestellt.

 

„Wir sind stolz auf diese Auszeichnung und setzen auch künftig alles daran, den hohen Qualitätsstandard bei der Abfallentsorgung für unsere Bevölkerung nicht nur zu halten, sondern weiter zu verbessern“, freut sich Martin Wuttke, der Erste Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB).

Mitarbeiter werden wegen Pandemie verteilt

In einem Landkreis mit stetig wachsender Bevölkerungszahl steigen auch die Anzahl der Müllbehälter und die Abfallmengen. 2021 leerte der Betriebshof fast 1,6 Millionen Restmüllbehälter, über 1,2 Millionen Biomüllbehälter und rund 130 000 Wertstofftonnen. Gegenüber 2020 haben die Müllfahrzeuge dabei fünf Prozent mehr Wegstrecke zurückgelegt. Rechnet man die Transporte des Containerdienstes, der Wertstoffe und Sperrmüll von den Wertstoffhöfen abholt, zu den zurück gelegten Wegstrecken der Müllfahrzeuge hinzu, liegt die gefahrene Kilometeranzahl bei über 1,9 Millionen.

Die Aufgaben an den AWB sind vielfältig und herausfordernd, wie die Bilanz für das Jahr 2021 zeigt. Corona habe den Betrieb nicht einfach gemacht. Zu jedem Zeitpunkt war das vorrangige Ziel, möglichst keine einzige Tour zur Abholung von Restmüll, Biomüll und Wertstoffen ausfallen zu lassen. Dies konnte durch besonnene Maßnahmen wie beispielsweise der getrennten Unterbringung der Müllwerker gewährleistet werden. Mit der bereits 2020 umgesetzten „Insellösung“, in der die Belegschaft des Betriebshofs in vier Teams räumlich getrennt wurde, traf man Vorsorge, dass bei Erkrankung eines Müllwerkers mit Corona nicht gleich das gesamte Abfuhrteam dem Risiko ausgesetzt war, sich anzustecken.

Acht umweltfreundliche Fahrzeuge

Zwei Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebshofs Böblingen wurden ausgelagert. An den Standorten „Deponien Sindelfingen und Böblingen“ sowie im Wertstoffzentrum in Herrenberg-Kayh wurden die Müllwerker stationiert und dafür die erforderlichen Sozialräume eingerichtet. Nach wie vor besteht die getrennte Unterbringung auf den Deponien Sindelfingen und Böblingen. Von Anfang an setzte der Abfallwirtschaftsbetrieb mit Nachdruck auf die Impfung als Schutz vor einer schwerwiegenden Corona-Infektion. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vor allem aus dem operativen Bereich, bei denen Tätigkeit kein Home-Office möglich ist, wurden mehrmals Impfangebote während der Arbeitszeit, einschließlich der Booster-Impfung, vor Ort oder im Kreisimpfzentrum Sindelfingen gemacht. Auf diese Weise konnte eine deutlich über dem Landesdurchschnitt liegende Impfquote erreicht werden, berichtet das Landratsamt.

Mit der sukzessiven Umstellung von Diesel- auf alternative Antriebe sollen Emissionen reduziert werden. Bei einer Lkw-Fahrt entstehen mit jedem verbrauchten Liter Diesel immerhin 2,65 Kilogramm CO2. Um die Umweltbelastung zu verringern, hat der AWB 2021 zusätzlich zu den bereits vorhandenen drei vollelektrischen Fahrzeugen zwei Dienstwagen für die Verwaltung mit Plug-in-Hybridantrieb und einen E-Sprinter für den Betriebshof angeschafft.