Der Nachwuchs von Hänsel und Gretel, dem bekannten Schwanenpaar aus Holzgerlingen, ist nun flügge und hat das Fliegen gelernt. Vom Burggraben bis zu den Wiesen rund um Bebelsberg zieht der junge Schwan nun auf eigenen Flügeln durch die Gegend.
Das berühmte Holzgerlinger Schwanen-Paar Hänsel und Gretel präsentierte im vergangenen Jahr im Graben der Burg Kalteneck stolz seinen Nachwuchs: vier Küken waren es zunächst, die für allgemeine Verzückung sorgten. Gedrückt wurde die Stimmung aber, als am Ende nur ein Schwanen-Baby die ersten Wochen überlebte. Inzwischen ist aus dem Jungtier laut einer Pressemitteilung der Stadt ein stattlicher Schwan geworden.
„Seinem Verhalten nach zu urteilen, dürfte es sich bei ihm um ein männliches Exemplar handeln“, so Hauptamtsleiter Jan Stäbler. „Unser junger Schwan hat es als erstes und bisher einziges Exemplar in den zurückliegenden Jahren geschafft, im Umfeld des Burgsees das Fliegen zu lernen.“ Vor einigen Wochen sei er, typisch Teenager, auch schon mal ausgebüxt, um die Umgebung zu erforschen – diese Ausflüge haben ihm möglicherweise dabei geholfen, das Fliegen weiter zu erproben.
„Er ist topfit, vital und geht jetzt seine eigenen Wege“
Seit kurzem zeichnete sich ab, dass die Ausflüge des Schwanen-Kids immer größere Ausmaße annehmen und er sich immer weiter von seiner Heimat „Burg Kalteneck“ entfernt. Am Morgen sei er auf dem Bebelsberg inmitten der dortigen Streuobstwiesen gesichtet worden, während er um die Mittagszeit bereits die Stadthalle in Richtung Burgsee überflog. Nachmittags war er dann im Eschelbachtal unterwegs und in der Nähe des Häckselplatzes. Versuche von Arthur Braun, Hausmeister der Burg Kalteneck, der sich um die Schwäne im Burggraben kümmert, den flügge werdenden Schwan noch einmal einzufangen, damit er, wie eigentlich geplant, in ein neues Quartier gebracht werden kann, seien allesamt gescheitert, so die Stadt.
„Er ist topfit, vital und geht jetzt seine eigenen Wege. Wir drücken nun allesamt die Daumen, dass er ein geeignetes Habitat und Gewässer – möglichst mit Artgenossen – findet und glücklich wird“, so Stäbler. „Wir halten die Vögel entsprechend ihrer natürlichen Lebensbedingungen als Wildtiere und können daher stolz sein, wenn sie sich so verhalten und ihr Leben in freier Wildbahn leben.“ Für alle, die den Jungschwan im Burggraben vermissen, gibt es derweil auch gute Nachrichten: Hänsel und Gretel sind nämlich schon wieder fleißig am Nestbau und bereiten sich auf die nächste Runde Nachwuchs vor.