Abfuhr-Probleme in Esslingen Ärger mit der Mülltonnen-Leerung
Seit Januar werden in der Hohenackerstraße in Sulzgries die Abfuhr- termine für den Restmüll nicht eingehalten. Die Entsorgungsfirma verspricht Abhilfe.
Seit Januar werden in der Hohenackerstraße in Sulzgries die Abfuhr- termine für den Restmüll nicht eingehalten. Die Entsorgungsfirma verspricht Abhilfe.
Seit 25 Jahren lebt Jürgen Bieda in der Hohenackerstraße in Esslingen-Sulzgries. Nie hat es Probleme gegeben bei der Abfallentsorgung. Doch was er in den vergangenen sechs Monaten erlebte, schlägt für ihn dem Fass den Boden aus: Regelmäßig bleibt die graue Restmülltonne am vereinbarten Tag ungeleert. Trotz mehrfacher Reklamationen beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Esslingen (AWB) hat es die Entsorgungsfirma Alba Süd über die lange Zeit nicht hinbekommen, das Problem zu lösen. Im Gegenteil, als Bieda vergangene Woche – wie mittlerweile jeden Monat – bei der Servicestelle des AWB anrief, um erneut sein Leid zu klagen, bekam er als Reaktion ein „Ach, Sie schon wieder“. Er wurde in die Warteschleife gelegt, ohne dass sich danach jemand meldete, um sich seiner Sache anzunehmen. Bieda hält dieses Vorgehen für absolut inakzeptabel.
Weil die Familie nicht so viel Restmüll produziert, haben sich Biedas für eine Leerung im Vier-Wochen-Turnus entschieden. Aber der im Müllkalender ausgewiesene Termin sei seit Januar kein einziges Mal eingehalten worden, sagt Bieda. Immer habe es ein paar Tage gedauert, bis die Leerung dann doch erfolgt sei. Mit dem selben Problem haben 15 Haushalte mit gut 30 Personen in der Hohenackerstraße zu kämpfen. Zu ihnen zählt Familie Massner. Jeder könne mal einen Fehler machen, sagt Ulrich Massner. „Aber man muss auch fähig sein, aus Fehlern zu lernen.“ Weshalb die Entsorgungsfirma das Problem nicht in den Griff bekommt, ist ihm schleierhaft. Das Argument der Enge der Straße lässt er nicht gelten. Der Fahrer müsse nur einen Pfosten kurzzeitig herausnehmen, dann sei alternativ und vielleicht einfacher auch die Zufahrt über die Heidestraße möglich.
Der AWB werde sich der Sache annehmen, sagt Geschäftsführer Manfred Kopp. „Wir sind an dem Fall dran und wirken massiv auf das Unternehmen ein.“ Nach Kopps Worten hat der Landkreis auch schon Kürzungen beim Bezahlen der Dienstleistung vorgenommen. „Es ist bedauerlich, dass es immer noch zu diesen Fällen kommt. Wir nehmen aber alle Fälle auf, um diese für die Zukunft abzustellen“, verspricht der AWB-Chef. Alba-Geschäftsführer Hannes Oesterle teilt auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass in seiner Firma die Hohenackerstraße nun auf einer Karte als Hotspot markiert sei. Diese werde man in die entsprechende Tourenmappe einfügen, sagt er. Der beauftragte Fahrer könne den Hinweis nicht übersehen. Somit dürfte es nach seiner Einschätzung künftig keine Probleme mehr bei der Tonnenleerung in der Hohenackerstraße geben.
Zu Jahresbeginn hatte es in weiten Teilen des Landkreises massive Problem bei der Leerung von Bio-, Restmüll- und Papiertonnen gegeben. Wöchentlich gingen rund 1000 Reklamationen ein, weil das beauftragte Unternehmen mit der Abholung nicht hinterherkam. Hintergrund der Probleme war, dass ab Januar die Entsorgung neu geregelt wurde. Während die Bio- und Restmüllabfuhr im östlichen Landkreis durch das Unternehmen Prezero im Wesentlichen ohne Komplikationen verlief, gab es im westlichen Abfuhrgebiet erhebliche Schwierigkeiten mit der neu beauftragten Firma, der Alba Süd GmbH. Das Unternehmen hatte bei der Übernahme neue Routen und Entsorgungstermine festgelegt und war mit der eigenen Tourenoptimierung offenkundig überfordert. Auch Landrat Heinz Eininger hatte damals die Konzernspitze aufgefordert, die Missstände endlich zu beseitigen.
Anfang Mai hatte AWB-Chef Kopp im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, die Abfallentsorgung laufe nun im Wesentlichen rund. Doch offenbar gibt es noch immer ungelöste Probleme.