Die Umwelthilfe wirft Daimler irreführende Werbung für die C-Klasse vor und klagt vor dem Stuttgarter Landgericht. Die für diesen Dienstag geplante Verhandlung wurde jedoch kurzfristig abgesagt.

Stuttgart - Im Rechtsstreit um die Werbung für die C-Klasse zwischen der Deutschen Umwelthilfe und Daimler ist der Verhandlungstermin überraschend abgesagt worden. Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch warf dem Autobauer daraufhin eine Verzögerungsstrategie vor. Das Unternehmen dagegen begründet die Aufhebung der für diesen Dienstag geplanten Verhandlung vor dem Stuttgarter Landgericht mit einem Missverständnis. Daimler sei von einer Kammerverhandlung mit drei Richtern ausgegangen, das Gericht hingegen von einem Termin allein vor der Vorsitzenden der Kammer. Daher müsse nun ein neuer Termin gefunden werden.

 

„Wir halten eine Prüfung durch die gesamte Kammer für Handelssachen für geboten“, teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit. Die Kammer besteht aus einem Berufsrichter und zwei ehrenamtlichen Handelsrichtern. „Handelsrichter bringen eine langjährige berufliche Erfahrung im wirtschaftlichen Bereich mit“, so die Sprecherin. Diese Perspektive sei dem Unternehmen bei der Beurteilung der Werbeaussagen wichtig.

Die Öko-Aktivisten werfen Daimler irreführende Werbung beim Mercedes C-Klasse Blue Tec 220 CDi vor. Der Autobauer wirbt mit einem „besonders geringen Schadstoffausstoß“. Die Stickoxid-Emissionen werden laut Werbung um bis zu 90 Prozent auf ein Minium reduziert. Dies ist nach Einschätzung der Umwelthilfe falsch, weil die Emissionen im Alltagsbetrieb deutlich höher seien. Straßenmessungen hätten eine bis zu 28-fache Überschreitung der Grenzwerte ergeben. Daimler hält die Klage für unbegründet. Die Umwelthilfe hatte Daimler dazu aufgefordert diese Aussagen zu unterlassen. Der Autobauer hatte sich geweigert. Deshalb landet der Streit jetzt vor Gericht.