Die Beinah-Abschiebung Ahmad Shakib Pouyas hat ihr vorläufiges Ende gefunden: Der Künstler ist zurück aus Kabul. Mit einem Arbeitsvisum wird er in Rainer Werner Fassbinders „Angst essen Seele auf“ an der Münchner Schauburg spielen.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Frankfurt - Am Donnerstag kurz vor sieben Uhr abends hat die (Fast)Abschiebung des Musikers und Schauspielers Ahmad Shakib Pouya ihr vorläufiges Ende gefunden. Der 33-Jährige landet auf dem Frankfurter Flughafen, wo er von seiner Familie, Dagmar Schmidt von der Münchner Schauburg und mehreren Fernsehteam erwartet wird. Nach 55 Tagen in Kabul ist Pouya zurück in Deutschland. Noch am Flughafen unterschreibt er den Projektvertrag mit dem Münchner Theater.

 

Die Proben in München beginnen nächste Woche

Dessen Angebot, in Rainer Werner Fassbinders „Angst essen Seele auf“ die Hauptrolle zu spielen, hat es möglich gemacht, dass der abgelehnte Asylbewerber nach seiner freiwilligen Ausreise mit einem Arbeitsvisum nach Deutschland zurückkehren kann. Bis August ist sein Aufenthalt in Deutschland nun gesichert.

In Interviews, die Pouya aus seinen wechselnden Aufenthaltsorten in Kabul gab, hat er immer wieder deutlich gemacht, wie gefährlich die Lage in der afghanischen Hauptstadt ist. „Es ist die Hölle“, sagte er in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung gesagt. Immer wieder postete er Berichte von Selbstmordanschlägen dort. Pouya war freiwillig ausgereist, nachdem er der ersten Sammelabschiebung im Dezember entgangen war.

Nun will er erst einmal durchschnaufen, einige Zeit mit seiner Frau und den Kindern verbringen. Denn schon in der nächsten Woche beginnen die Proben in München. Am 22. April soll Premiere sein.