Einst sorgte der Stuttgarter Landtag für Geschlechterproporz im SWR-Rundfunkrat. Bei der Neubesetzung des Gremiums kämpft er nun damit – und riskiert eine Blamage. Das hat auch mit der AfD zu tun.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Es ist immer das gleiche Spiel. Wenn der Stuttgarter Landtag alle fünf Jahre seine Vertreterinnen und Vertreter für den Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR) wählen soll, hebt hinter den Kulissen ein munteres Geschacher an. Acht Sitze sind zu vergeben, doch meistens gibt es mehr Interessenten. Zum einen gilt es als wichtige und einflussreiche Aufgabe, den SWR zu kontrollieren: In dem 74-köpfigen Gremium wachen die Räte über die „Interessen der Allgemeinheit“ und die Einhaltung der Programmgrundsätze. Zum anderen lockt das Ehrenamt mit einer vergleichsweise stattlichen Dotierung: Mit dem Sitzungsgeld von monatlich 600 Euro lassen sich die Abgeordnetendiäten (derzeit gut 8200 Euro) spürbar aufbessern.