Im Abitur haben die G8- und G9-Schüler gleich abgeschnitten - mit einem Schnitt von 2,4.  

Stuttgart - Im Abitur haben die Absolventen der acht- und der neunjährigen Gymnasialzüge gleich abgeschnitten. Bei beiden Gruppen liege der Schnitt bei 2,4, teilte das Kultusministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. Das sei das Ergebnis einer vierten und letzten Stichprobenerhebung zum Abschluss der gemeinsamen Kursstufe. Die beiden Jahrgänge hatten sich seit dem Schuljahr 2010/11 gemeinsam auf das Abitur vorbereitet und gemeinsame Prüfungsaufgaben erhalten.

 

Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) führte das Ergebnis auf das große Engagement der Lehrer zurück. Sie hätten in der gemeinsamen Kursstufe mehr Kurse unterrichtet, mehr schriftliche Abiturarbeiten korrigiert, mehr mündliche Prüfungen abgenommen und mehr Studienfahrten betreut als sonst.

Im bundersweiten Vergleich schneidet der Südwesten sehr gut ab

Auch im bundesweiten Vergleich schneidet Baden-Württemberg sehr gut ab. Die Unterschiede zwischen G8- und G9-Schülern sind auch im Saarland (G9: 2,5 und G8: 2,5), Sachsen-Anhalt (G9: 2,4 und G8: 2,5) und Niedersachsen (G9: 2,5 und G8: 2,6) sehr gering.

Das Landesinstitut für Schulentwicklung nahm seit Februar 2011 im Auftrag des Ministeriums Stichproben der Halbjahreszeugnisse und wertete Noten nach G8- und G9-Schülern in den vierstündigen Kernfächern Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und Naturwissenschaften aus. Die Erhebung umfasste 7300 Schüler aus 45 Gymnasien. Bereits die bisherigen drei Stichprobenuntersuchungen zeigen laut Ministerium keine relevanten Unterschiede in den Leistungen der G8- und G9-Schüler.

Die Ministerin betonte, der achtjährige Bildungsgang werde an den Gymnasien der Standard bleiben. „Wir nehmen aber die Sorgen der Eltern ernst und erproben daher ab dem kommenden Schuljahr auf Grundlage des G8-Bildungsplans eine neunjährige Alternative.“ Im kommenden Schuljahr nehmen 22 von insgesamt 44 Gymnasien am Schulversuch G9 teil. Zudem können alle Gymnasien eine zusätzliche Poolstunde für individuelle Förder- und Differenzierungsmaßnahmen in den Klassen 5 und 6 einsetzen.