Abrüstungsvertrag New Start Zeit gewinnen

US-Präsident will den Abrüstungsvertrag New Start mit Russland aufkündigen. Foto: AFP/Saul Loeb

Donald Trump will China in den Atomwaffen-Abrüstungsvertrag New Start zwischen den USA und Russland einbeziehen. Das ist sinnvoll, braucht jedoch mehr Geduld als der US-Präsident aufzubringen vermag, kommentiert unser Berliner Korrespondent Jan Dörner.

Berlin - Das über Jahrzehnte mühevoll geflochtene Sicherheitsnetz zur Rüstungskontrolle zwischen den USA und Russland wird immer dünner. Nachdem US-Präsident Donald Trump bereits das INF-Abkommen zum Verbot landgestützter Mittelstreckenraketen aufkündigt hat, droht er nun mit dem Ende des New-Start-Vertrags. Die Vereinbarung ist das letzte Abkommen zwischen den USA und Russland zur Begrenzung strategischer Atomwaffen. Läuft der Vertrag im Februar aus, sind der nuklearen Aufrüstung keine rechtlichen Grenzen mehr gesetzt.

 

China wird die Supermacht dieses Jahrhunderts

Die USA wollen China und das wachsende Atomarsenal des Landes in den Vertrag einbeziehen. Das ist ein sinnvoller Schritt: Das Reich der Mitte wird absehbar die militärische Supermacht dieses Jahrhunderts werden. Die globale Sicherheitsarchitektur muss dieser Entwicklung Rechnung tragen. Eine Verständigung darüber braucht jedoch deutlich mehr Geduld, als der um seine Wiederwahl kämpfende US-Präsident mutmaßlich aufzubringen vermag. Die Bundesregierung sollte sich daher dafür einsetzen, dass die USA und Russland den Vertrag vorerst um fünf weitere Jahre verlängern. So würde Zeit gewonnen, um mit China ein neues Abkommen zu schmieden.

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