Deutschland hält bislang an Abschiebungen nach Afghanistan fest. Auch Baden-Württemberg will an der Praxis aktuell nichts ändern. Mit Zunahme der Gewalt in dem Krisenstaat wächst daran die Kritik.

Berlin - Eigentlich sollte in diesen Tagen ein kurzer Frieden herrschen. Die radikalislamischen Taliban und die afghanische Regierung hatten eine dreitägige Waffenruhe vereinbart, damit die Bevölkerung das Eid-al-Fitr-Fest zum Ende des Ramadan begehen kann. Doch der Horror kennt keine Pause. Eine Explosion in einer Moschee in der Provinz Kabul tötete während des Freitagsgebets mindestens zwölf Menschen. Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai hat die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung zugenommen. In Deutschland wird daher die Forderung laut, Abschiebungen nach Afghanistan zu stoppen.