Gegner des Tiefbahnhofs haben Stuttgarts OB Schuster am Samstagabend einen lautstarken Abschied bereitet. Mit Tröten, Trommeln und Sprechchören äußerten laut Polizei etwa 150 bis 200 Kritiker des Milliardenvorhabens ihren Unmut.

Stuttgart - Demonstranten gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 haben Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster am Samstagabend (CDU) einen lautstarken Abschied bereitet. Nach Angaben der Polizei äußerten etwa 150 bis 200 Kritiker des Milliardenvorhabens ihren Unmut über seine Haltung. Mit Tröten, Trommeln und Sprechchören standen sie vor der Halle, in der Schuster am Samstagabend feierlich verabschiedet werden sollte.

 

Schuster hatte das Projekt stets befürwortet und wird von den Gegnern dafür verantwortlich gemacht, dass kein Bürgerentscheid zu S 21 zustande gekommen ist. Zahlreiche Polizisten bildeten mit Absperrgittern ein Spalier für den Zugang zu dem Gebäude. Schuster wird an diesem Montag von dem Grünen-Politiker Fritz Kuhn, einem erklärten S-21-Gegner, abgelöst.

Ablehnung des Protests kam von Vertretern von CDU, Grünen und FDP. Die Stuttgarter Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) betonte, bei allen unterschiedlichen Positionen zu S 21 fehle ihr doch das Verständnis für den Protest: „Das finde ich unwürdig.“ Auch Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) verurteilte den Protest. Ein Rathauschef, der sich 16 Jahre lang für die Stadt krumm gemacht habe, habe das nicht verdient. Die baden-württembergische FDP-Generalsekretärin Gabriele Heise nannte den Protest „völlig daneben“. Jeder dürfe seine Meinung äußern, aber es sei stillos, dies zu diesem Anlass zu tun. „Was will man damit als Signal noch erreichen?“