Zum Abschluss der Kleinplastik-Ausstellung bekommt der Künstler, Jahrgang 1941, die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung. Den Publikumspreis erhält Pauline M’barek.

Fellbach - Der deutsche Konzeptkünstler Nikolaus Lang hat für „Brandschäden 2003 bis 2018“ den Triennale-Preis erhalten. Der Publikumspreis bei der 14. Fellbacher Kleinplastik-Ausstellung in der Alten Kelter geht an Pauline M’barek für ihr Werk „Relikte“.

 

Das Werk von Nikolaus Lang, das vom Kuratorium der Triennale ausgezeichnet wurde, gehört zu den persönlichsten des Künstlers

60 Künstler aus 40 Ländern hatten seit dem 1. Juni die historische Kelter in eine beeindruckende Kunstgalerie verwandelt, in der rund 12 000 Besucher gezählt wurden. „Wunderbar, neu, erfrischend, politisch, ergreifend, berührend, inspirierend“, zitierte Fellbachs Erster Bürgermeister Johannes Berner Einträge aus dem Gästebuch. Am Sonntag ging die 14. Triennale mit der Preisverleihung – umrahmt von einem Quartett mit Saxofonist, Klarinettist und Flötist Stefan Koschitzki, Martin Schrack am Piano, Axel Kühn am Kontrabass und Schlagzeuger Felix Schrack, das eigens zu drei Triennale-Kunstwerken komponierte Stücke beisteuerte – zu Ende. Das Werk von Nikolaus Lang, das vom Kuratorium der Triennale ausgezeichnet wurde, gehört zu den persönlichsten des Künstlers. 2003 wurden sein Wohnhaus und viele seiner Werke ein Raub der Flammen. Die Reste hat Lang, einer der bekanntesten deutschen Vertreter einer internationalen Kunstrichtung mit dem kriminalistischen Begriff „Spurensicherung“, akribisch gesammelt und auf kleinen Tableaus arrangiert – und es braucht Zeit, die vielen Details zu entdecken. „Brandschäden“ sei ein Werk, in dem es ums Überlegen gehe, geistig wie materiell, sagte Brigitte Franzen, die Kuratorin der Triennale 2019.

Der Triennale-Preis ist mit 7500 Euro dotiert

Mit Nikolaus Lang, Jahrgang 1941, der 1977 und 1987 bei der Documenta in Kassel dabei war, in Paris, London oder Sydney ausgestellt hat, werde ein „Weltkünstler“ ausgezeichnet. Der Triennale-Preis ist mit 7500 Euro dotiert. Die Kuratorin würdigte auch Pauline M’barek, die den Publikumspreis bekam, ihn aber nicht persönlich entgegennehmen konnte, da sie vor zwei Wochen Mutter geworden ist. Der Künstlerin, die mit ihren Händen Sandlöcher gräbt und sie mit Gips ausgießt, sei es gelungen, eine sinnliche Wahrnehmung zu materialisieren, erklärte Franzen. „Sie zeigt etwas, was man sonst nicht sieht: Ein Sandloch von außen.“

Bürgermeister Berner hatte von der Bedeutung der Triennale gesprochen, die Fellbach seit 1980 über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht hat – und vom finanziellen Risiko der Kunstschau. Die Stadt werde den Bürgern weiterhin den „Zugang zum internationalen Kunstdiskurs“ ermöglichen, sagte Berner und verabschiedete sich mit den Worten. „Wir sehen uns in zwei Jahren und acht Monaten bei der Vernissage der 15. Triennale.“