Die Band Help! A Beatles Tribute trägt beim Abschlusskonzert der Kornwestheimer Open-Air-Reihe mit Songs der legendären Liverpooler Band das Lebensgefühl der Sechziger ins Publikum.
Gut sechs Jahrzehnte sind vergangen, seit die Songs der Beatles weltweit die Hitparaden stürmten – doch die Melodien klingen noch heute so flott und frisch wie damals, als sie das neue Lebensgefühl einer ganzen Generation zum Ausdruck gebracht haben. Kein Wunder, dass der Auftritt der Band Help! A Beatles Tribute, die heute diese Lieder präsentiert, in Kornwestheim viele Besucher angezogen hat.
Es war der letzte Termin der Reihe Kornwestheim rockt in diesem Sommer: Auf dem zentralen Platz vor dem Kulturzentrum sangen, tanzten und klatschten geschätzt mehr als 2500 begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer im unverwechselbaren Sound der „Fab Four“ aus Liverpool.
Die Musiker treten stilecht mit Pilzkopf-Frisuren auf
Die Band Help! A Beatles Tribute – wörtlich etwa „Hilfe! Eine Verbeugung vor den Beatles“ – ist eine slowenisch-amerikanische Gruppe. Im äußeren Erscheinungsbild, mit den unverkennbaren Pilzkopf-Frisuren und den passenden Gitarren, ähnelt sie verblüffend den echten Beatles. Ernie Mendillo als Paul McCartney, Alvem Koves als John Lennon, Ziga Stanonik als George Harrison und Anze Semrov als Ringo Starr trugen von den ersten Klängen an echte 60er-Jahre-Stimmung auf den weiten Platz.
Ein Genuss für die stark vertretenen Jahrgänge reiferer Beatles-Fans, viele Grau- und Weißhaarige, und mancher Liebhaber der legendären Band kam sogar mit Rollator oder Krücken; T-Shirts mit dem Slogan „Beatles“ oder dem Album-Cover von „Abbey Road“ waren zu sehen. Doch auch viele Jüngere ließen sich die Show nicht entgehen.
Nach einem kurzen Vorspiel mit flotten Motiven der frühen Rockzeit wie „Little Sheila“ legten Beatles Tribute dann um 18.30 Uhr los mit Titeln, die zum Tagesausklang passten. „It’s been a hard days night“, wurde sofort kräftig bejubelt, auch „I feel fine“ und „Ticket to Ride“, allesamt aus den frühen Sechzigern, setzten die Menge in Bewegung.
Viele, die mitschwangen, kannten die Texte auswendig und stimmten ein. Mendillo übernahm mit seiner vollen Stimme glaubwürdig den McCartney-Part. Ziga Stanonik überzeugte als George Harrison mit Beweglichkeit, Körpersprache und starker Gestik. Koves blieb als Lennon etwas blass, freilich ist es auch eine Herausforderung, die Rolle dieses dominanten Beatles zu spielen. Semrov setzte als Ringo am Schlagzeug markante musikalische Ausrufezeichen.
Die Musiker von Help! brachten in dem mehrstündigen Konzert die ganze Bandbreite der Songs zum Klingen: das gefühlvolle, dahinschmelzende „Love me Do“, die verliebte Hoffnung „I want to hold your hand“, der Hilfeschrei „Help!“, das muntere „Obladi-Oblada“, das nachdenkliche „Something“. Eine Vielfalt, die auch nach mehr als einem halben Jahrhundert noch zeigte, wie viel diese vier Musiker geschaffen haben, obwohl sie doch nur ein paar Jahre lang zusammen spielten.
Die Zuhörer haben es genossen. Beim Klassiker-Ohrwurm „Yellow Submarine“ gingen die Hände hoch, und der ganze Platz wurde zum großen Chor, der gemeinsam im gelben Unterseeboot abtauchte. Der Funke war längst übergesprungen – die fröhlichen Gesichter der Zuhörerinnen und Zuhörer und ihre ausgelassene Stimmung waren das schönste Kompliment dafür, dass die Band ein Lebensgefühl angesprochen hatte. „Authentisch, voll authentisch,“ lobte ein Zuhörer, und eine Besucherin merkte an: „Ich finde das so schön, dass die hier diese Lieder spielen – so war doch unser Leben!“