Blutiger Zwischenfall beim Referendum: Bei einem Streit in einem Wahllokal sind in der mehrheitlich kurdischen Provinz Diyarbakir drei Menschen getötet worden.

Istanbul - Bei der Volksabstimmung über die Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei ist es am Sonntag zu einer tödlichen Auseinandersetzung gekommen. Vor einem Abstimmungslokal in einem Dorf in der Provinz Diyarbakir gerieten zwei Familien in einen Streit, der schließlich in Gewalt ausartete, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Dabei wurden drei Menschen getötet. Zwei Personen seien festgenommen worden.

 

Zum Grund des tödlichen Streits gab es widersprüchliche Angaben. Anadolu meldete, möglicherweise sei es um Landbesitz gegangen. Die private Nachrichtenagentur Dogan berichtete von politischen Meinungsverschiedenheiten. In der Provinz Diyarbakir, wo viele Kurden leben, ist es in den vergangenen Monaten immer zu Anschlägen gekommen.

Die Türken stimmen am Sonntag darüber ab, ob die Macht von Präsident Recep Tayyip Erdogan erheblich ausgeweitet wird. Die ersten Wahllokale schlossen am späten Nachmittag (Ortszeit).