Bundesweit, aber auch in Baden-Württemberg gibt es immer weniger Mediziner, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. Dabei hat das Land den gesetzlichen Auftrag, die Versorgung sicherzustellen. Was steckt dahinter?

Stuttgart - Erst tags zuvor saß eine Klientin in der Stuttgarter Beratungsstelle von Pro Familia: eine Mutter von zwei Kindern – das eine in der Grundschule, das andere in der Kita. Sie selbst hat nach langer Arbeitssuche wieder einen Job in Teilzeit bekommen. „Jetzt ist sie wieder schwanger geworden, ungewollt – und weiß nicht, wie sie sich noch um ein drittes Kind kümmern soll“, erzählt die Sozialarbeiterin Antje Teborg. Als die Frau ihren Frauenarzt auf die Möglichkeit einer Abtreibung ansprach, habe der ihr nicht geholfen. „Stattdessen wurde ihr gesagt: So etwas mache er nicht!“