In einem Klärwerk laufen Maschinen rund um die Uhr. Dass immer wieder etwas in die Jahre kommt, ist klar. Die Stadt Stuttgart investiert nun rund fünf Millionen ins Klärwerk Plieningen. Dort soll unter anderem ein Schlammsilo gebaut werden.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Plieningen - Der Klärschlamm, der jährlich im Klärwerk in Plieningen anfällt, wiegt 4800 Tonnen und damit etwa so viel wie 4000 neue VW Golfs zusammen. Der Schlamm wird im Klärwerk Plieningen bisher einsweilen in Containern gesammelt, auf den Hof gestellt und von Lastwagen nach Mühlhausen in der Müllverbrennungsanlage gefahren. Ein Arbeitsschritt wird sich bald ändern. Das Klärwerk Plieningen bekommt ein Schlammsilo. Die Stuttgarter Stadträte haben signalisiert, dass sie 3,2 Millionen Euro in das Projekt investieren wollen.

 

Mehr Flexibilität

Das Klärwerk Plieningen kann dann mehr Klärschlamm zwischenspeichern. „Man ist flexibler“, sagt Rolf Pfeiffer, bei der Stadtentwässerung (SES) zuständig für die Klärwerke. „Falls Mühlhausen mal ausfallen sollte.“ Das Klärwerk in Möhringen hat bereits ein solches Schlammsilo.

Das Schlammsilo ist nicht die einzige neuerliche Investition der Stadt Stuttgart ins Plieninger Klärwerk. Auch das Betriebswassernetz des Klärwerks soll erneuert werden. 1,4 Millionen Euro wird das die Stadt Stuttgart kosten. Mit dem Betriebswasser – das kein Trinkwasser ist – betreibt das Klärwerk Plieningen seine Anlagen und Maschinen.

Im Vergleich niedrige Kosten

Diese insgesamt circa fünf Millionen Euro fürs Schlammsilo und das Betriebswassernetz sind eine Investition, der andere vorausgehen. Vor fünf Jahren hat die Stadt Stuttgart 2,5 Millionen Euro in einen neuen Rechen gesteckt, und vor etwa zwei Jahren war die Sanierung des Vorklärbeckens dran. Kostenpunkt insgesamt für die Stadt Stuttgart: 3,2 Millionen Euro. Mitte der 1990er-Jahre habe die Stadt viel Geld fürs Klärwerk Plieningen aufgewendet. Hohe Ausgaben „sind jetzt nicht in Sicht“, sagt Pfeiffer.

Im Vergleich zum Klärwerk Mühlhausen sind die Kosten, die in Plieningen entstehen, nämlich recht überschaubar. Das Klärwerk Mühhausen sei zehnmal so groß wie das Plieninger.

Nächstes Jahr ist das Blockheizkraftwerk an der Reihe, sagt Pfeiffer. Es soll erneuert werden. Mit ihm wird der Faulschlamm beheizt. Die Stadt wird dafür etwa zwei Millionen Euro ausgeben müssen. So ein Klärwerk sei eine „Daueraufgabe“, sagt Pfeiffer. „Die Maschinen, die zum Teil rund um die Uhr laufen, laufen seit 15 Jahren“, sagt er. „Man kann die Anlagen nicht erst reparieren, wenn sie nicht mehr gehen.“ Das Abwasser der Stuttgarter wartet nicht, es schwappt heran.

Rund um die Stadtentwässerung:

Die Aufgaben der Stadtentwässerung sind vor allem, Abwässer abzuleiten und zu reinigen. Stuttgart unterhält vier Klärwerke: in Plieningen (Gemarkung Ostfildern), in Möhringen, in Mühlhausen und in Ditzingen.

Die Stadtentwässerung leitet Stuttgarts Abwässer ab und Teile von Ditzingen, Gerlingen, Esslingen, Fellbach, Remseck, Korntal, Kornwestheim, Leinfelden-Echterdingen, Ostfildern sowie vom Flughafen und der Messe.

Bauprojekte werden großteils von der Stadt bezahlt, aber auch anteilig von den Mitnutzern. Bei den Vorhaben in Plieningen beteiligen sich der Flughafen, Ostfildern und Leinfelden-Echterdingen.