Nach seiner Schulterverletzung macht Marc Oliver Kempf große Fortschritte auf seinem Weg zurück. Der Abwehrspieler liegt über Plan. Sportchef Sven Mislintat hat gar die Hoffnung, ihn bald schon wieder im Einsatz bei einem Spiel zu sehen.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Stuttgart/Kitzbühel - Der Trainingslager-Tag an diesem Sonntagmorgen hatte beim VfB wenig Überraschendes parat. Es war eine typische Einheit nach einem energiezehrenden Spiel am Vortag auf schwerem Geläuf (0:3 gegen den FC Liverpool). Aufwärmphase, kleinere Spielformen und Läufe, um die Müdigkeit aus den Beinen zu schütteln, standen auf dem Programm.

 

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Eine Überraschung gab es dann aber doch: Marc Oliver Kempf absolvierte erste Teilübungen mit dem Ball. Knapp zwei Monate nach seiner schweren Schultereckgelenk-Sprengung, die er sich im Spiel gegen den SV Darmstadt zugezogen hatte, kam dieser Schritt dann doch früher als allgemein erwartet. Der Abwehrspieler hat offenbar in seiner Reha-Phase gleich zwei Schritte auf einmal gemacht. Der Innenverteidiger ist laut Sportchef Sven Mislintat „auf einem Super-Weg, viel früher gesund zu werden. Er kommt immer näher ran, ist immer näher am Mannschaftstraining und macht schon Übungen, wo der Körper richtig gefordert ist.“

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Abzuwarten bleibt nun, wie Kempf diese intensivere Belastung in den Tagen von Kitzbühel verarbeiten wird. Einen Zeitplan für eine Rückkehr zum vollen Mannschaftstraining gibt es nicht. Mislintat hegt allerdings „die leise Hoffnung, dass es vielleicht im nächsten Spiel für ein paar Minuten reicht“ und sieht für Kempf damit einen Einsatz gegen Arminia Bielefeld im Bereich des Möglichen.

Der Abwehrspieler wird selbst wohl sein Möglichstes tun, damit das so kommen kann. Denn da ist ja auch noch die Kapitänsfrage. Kempf war der VfB-Kapitän der letzten Saison, wenn er aufgrund von Verletzungen und einer Rotsperre auch nur auf 21 Ligaspiele kam. Im Test gegen den englischen Topclub trugen Pascal Stenzel und Daniel Didavi die Binde – der Ausgang der Stuttgarter Kapitänsfrage ist weiterhin offen. Das betont auch Trainer Pellegrino Matarazzo. „Es ist noch keine Entscheidung gefallen“, sagte er am Rande der Einheit.