Abwehrspieler des VfB Stuttgart Was kommt in Marc Kempfs Karriere?

Marc Kempf hat sich in seiner dritten Saison beim VfB Stuttgart in der Dreierkette etabliert. Foto: Baumann

Marc Kempf hat das Angebot des VfB Stuttgart zur vorzeitigen Vertragsverlängerung abgelehnt. Ob er in diesem oder nächsten Sommer geht, ist unklar. Sicher aber ist: Es gibt einen Markt für den 26-Jährigen.

Stuttgart - Zwei Spiele noch, dann endet die Saison in der Fußball-Bundesliga. Zwei Spiele noch, dann endet für den einen oder anderen Profi auch das Kapitel VfB Stuttgart. Für Gonzalo Castro etwa, dem der letztjährige Aufsteiger kein neues Angebot unterbreitet hat. Womöglich für den einen oder anderen Himmelsstürmer dieser Saison, weil die Jungspunde sich in den Fokus anderer Clubs gespielt haben. Und vielleicht auch für Marc Kempf.

 

Dem Abwehrspieler hat der VfB zwar ein Angebot vorgelegt, seinen ohnehin bis 2022 laufenden Vertrag vorzeitig zu verlängern, weil man mit dem Innenverteidiger mit dem starken linken Fuß rundum zufrieden ist. Kempf und seine Berater haben sich allerdings dafür entschieden, diese Offerte abzulehnen. „Die Agentur von Kempfi und Kempfi selbst haben, Stand jetzt, entschieden, dieses Angebot nicht anzunehmen“, erklärte Sven Mislintat, der Sportdirektor des VfB, und ergänzte: „Sie haben einfach klar gesagt, das ist nicht ausreichend.“

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Geht es Kempf, dem U-21-Europameister von 2017, also nur ums Geld? Diesem Eindruck widerspricht sein direktes Umfeld vehement. „Marc ist ein hochanständiger Kerl, der mit Leidenschaft und Willen für den VfB spielt“, betont Martin Vontra, der gemeinsam mit Volker Struth und Sascha Bresse die Berateragentur sports360 führt, die Kempf vertritt. Die nun eingetretene Lage bezeichnet er als alles andere als außergewöhnlich: „Wir sind nun in einer Situation, wie es sie im Fußball oft gibt: Der VfB hat ein Jahr vor Vertragsende ein Angebot zur Vertragsverlängerung gemacht, dem man aktuell nicht zustimmen möchte.“ Wohl auch, weil jenes Angebot aus Sicht der Spielerseite den Status quo gar nicht verbessert. Vontra ergänzt: „Alles andere bringt die Zukunft.“

Ausstiegsklausel bis Ende Mai

Für die Zukunft gibt es aus Sicht des VfB zwei Optionen. Die erste: Kempf erfüllt seinen Vertrag bis Sommer 2022 und wechselt danach ablösefrei. Die zweite: Man geht bereits in diesem Sommer getrennte Wege, was dem Verein eine stattliche Ablösesumme bringen würde. Geschieht ein solcher Transfer mittels der im aktuellen Vertrag verankerten Ausstiegsklausel, geht es um einen zweistelligen Millionenbetrag. Nach dem Ende der Frist am 31. Mai wäre die Summe dann frei verhandelbar. Dass es einen (nationalen und internationalen) Markt für den 26-Jährigen gibt, ist unbestritten.

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Nur zwei Bundesliga-Spiele dieser Saison hat Kempf nicht als Startelfspieler bestritten, einmal war er krank, einmal gesperrt. Befreit von der Last des Kapitänsamts – er war in der Aufstiegssaison Spielführer des VfB –, hat sich der Linksfuß auf hohem Niveau stabilisiert, in den Statistiken findet man ihn etwa bei den gewonnenen Zweikämpfen und Kopfballduellen unter den Besten der Liga. Wie Teamkollege Waldemar Anton wurde Kempf zuletzt auch immer mal wieder mit der deutschen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Nach Lehrjahren in Freiburg sowie Abstieg, Aufstieg und Comebacksaison mit dem VfB nimmt der Innenverteidiger nun womöglich den nächsten Karriereschritt ins Visier. Es geht um das viel zitierte Gesamtpaket, das passen soll für Marc Kempf.

„Er sucht jetzt einen wichtigen Vertrag in seiner Karriere“, sagt Mislintat und findet: „Das ist in Ordnung.“ Obwohl es ihm mit Blick auf die Zeit nach den noch ausstehenden zwei Saisonspielen die Arbeit erschwert.

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