In Baden-Württemberg gibt es laut ADAC-Studie 32 Großbaustellenauf Autobahnen. Spitzenreiter ist aber ein anderes Bundesland, das vier Mal so viele Baustellen hat.

Stuttgart - Die Zahl der Baustellen auf deutschen Autobahnen hat mit 538 einen Rekordstand erreicht, wie sich aus einer aktuellen Auswertung des ADAC ergibt. Dies entspricht einer Steigerung um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 

Die meisten Baustellen an Autobahnen gibt es mit 130 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Hessen mit 80 Baustellen und Niedersachsen mit 65. Schlusslicht ist Thüringen mit drei. „Erfreulicherweise fließt immer mehr Geld in den Straßenbau und die dringend notwendige Sanierung“, teilte der ADAC mit.

Wie auch im vergangenen Jahr verharrt Baden-Württemberg laut ADAC mit „nur“ 32 Autobahnbaustellen auf Platz sieben im Ländervergleich, im vergangenen Jahr gab es 23 Baustellen im Südwesten. „Erstens haben wir weniger Autobahnen als NRW, zweitens würde der Verkehr zum Erliegen kommen, wenn wir noch mehr Baustellen hätten“, sagte Edgar Neumann, Sprecher des Verkehrsministeriums in Stuttgart, unserer Zeitung. Überdies sei die Bauwirtschaft jetzt schon überhitzt und an den Grenzen ihrer Kapazität angelangt.

Die größten Baustellen im Land bleiben noch mindestens fünf Jahre

Die drei größten Baustellen im Südwesten sind der sechsspurige Ausbau der A 6 zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz, die Enztalquerung auf der A 8 bei Pforzheim, die als letztes Nadelöhr zwischen Stuttgart und Karlsruhe gilt, sowie die Bauarbeiten auf der A 5 bei Eppelheim. Diese Projekte dauern bis zur Fertigstellung noch bis zu fünf Jahre.

Der ADAC rät, die Zahl der Fahrstreifen im Baustellenbereich nicht zu reduzieren und die linke Fahrspur breit genug zu lassen, damit Autos bis einschließlich einer Breite von 2,1 Metern fahren könnten. Auch müsse an staukritischen Stellen nachts gearbeitet werden. „Wir reduzieren keine Fahrstreifen an Baustellen“, sagt Neumann. Zu den Staus komme es trotzdem, da baustellenbedingt Tempolimits verhängt würden.